Tagebuch

26
Mrz
2009

Wie ich auszog, die Welt zu retten, und mit Zigaretten zurückkam

Entdeckt im StudiVZ:

Als drehender Tabakraucher möchte ich auch noch etwas dazu sagen. Wir haben mit viel größeren Herausforderungen zu kämpfen als mit Karten zu spielen, ist der Weg zum Rauchgut doch ungleich weiter als beim Automatenzieher und dabei noch gesellschaftlichen Dogmen wie den Öffnungszeiten ausgeliefert.

Es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu, die Wohnung als Tabakraucher spontan, mit dem Entschluss die Welt zu retten, zu verlassen. Denn sobald ich den ersten Zigarettenautomaten passiert habe, wird mir bildlich bewusst, dass an dieser Stelle schon so mancher Held seinen idealistischen Ehrgeiz in der Entspannungsphase des Nikotinkonsums auf einen baldigen, zumutbaren Termin vertagte. Unsereins wird in jenem Automaten leider noch keine Erlösung finden. So wanke ich weiter und sammele mit jedem Schritt weitere, revolutionäre Ideen. Je nach Wetterlage mit wachsener Agressivität. Und immer wieder bestimmen Mut oder Angst den Entscheidungskampf zwischen Denken und Handeln.

Dabei laufe ich an mindestens drei Zigarettenautomaten vorbei. In meinem Hirn gestalten sich Wünsche nach einem Gleichstellungsgesetz für Tabakfreunde. Ich sehe Automaten überall: für Zigaretten, Kondome, Kaugummis, Glücksspiele, ja sogar für Batterien. Nur nicht für Tabakbeutel. Ich denke: Gleich morgen gründe ich ein Gewerbe und werde Automatenaufsteller. Alles wird anders. Morgen.

Endlich habe ich das Tabakgeschäft meines Vetrauens erreicht und muss feststellen, dass meine Ankunftszeit nicht ganz konform mit den Geschäftszeiten dieses guten Hauses ist. In diesem Moment werde ich philosophisch: Ist eine solche Welt es überhaupt wert, gerettet zu werden? Ich drücke meinen Kopf gegen die Glastür des Ladeneingangs, um diesem Fundamentalismus in aller Öffentlichkeit die Stirn zu bieten.

Meine Ideale werden jäh durch den Druck der Nikotinsucht unterbrochen. Ich mache mich auf den Weg zur nächst gelegenen Tankstelle, um dort den Qualen meiner heroischen Funktion Linderung zu verschaffen. Hierbei begegne ich mindestens drei weiteren Zigarettenautomaten, an denen ich am liebsten Fünfe gerade sein lassen würde, um meine Hirnwindungen mit vier Euro milde zu stimmen. Ist Geschmack nicht nur ein kümmerlicher Versuch, charakterliche Defizite mit diesem Luxus zu verwässern? Die gedankliche Manifestierung meiner Rettungspläne im Konflikt mit meiner Introversion hängt nämlich schon schwer in meinen Beinen. Der nächste Schritt zur großen Tat ist kaum noch zu verdrängen. Ich beiße fest in meine Unterlippe. Nur kurz übertönt der Schmerz die innere Stimme des Märtyrers. Ich schreie auf, praktiziere während einer kurzen Gehpause in einem schattigen Winkel des Bürgersteigs autogenes Training, aber eine Befreiung setzt nicht ein. Wer kann mir jetzt noch helfen? Und warum überhaupt ich? Ausgerechnet hier. Eine Dorfhauptstraße in der niedersächsischen Provinz. Menschenleer. Langsam aber beständig keimt der Wahnsinn in mir auf. Mit lodernden Augen tappe ich im Dickicht der Bedeutungslosigkeit dieses Ortes auf das erlösende Licht der blauen Raute zu.

Schweißgebadet erreiche ich die Tankstelle der Erlösung und atme kurz darauf mit blauem Dunst tief durch. Erst jetzt finde ich zu meiner Ruhe zurück. Was ein Nichtraucher alles im Leben verpasst! Das steht in keiner Relation zu seiner nur statistisch wahrscheinlichen, längeren Lebenserwartung. In etwa sechs Tagen beginnt wieder ein neues Abenteuer. Wenn der neue Tabak alle ist. Das Leben ist eine fortdauernde, harte Probe. Aber zu meistern.

Welt retten: sofort morgen!
Rauchen: geschafft!


Copyright by Michael Scheeper

20
Mrz
2009

Gesellschaftsstudie

(Zitat von Spiegel Online http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,614094,00.html )

"Auch auf anderen Feldern kommt der konservative Mann notgedrungen in Bewegung: bei der Partnerwahl. Die Studie befragte nicht nur Männer, sondern auch 790 Frauen, um Vergleichswerte des anderen Geschlechts zu haben. Gerade bei den Kategorisierungen zeigt sich ein deutlicher Unterschied der Geschlechter: 30 Prozent der Männer sind als "teiltraditionell" eingestuft, aber nur 14 Prozent der Frauen. "Jeder kann sich vorstellen, was das für den Heiratsmarkt bedeutet", sagt Professor Zulehner. Von der Leyen, die sich auf Nachfrage als Fan des "modernen" Männertypus outet, hofft, dass die Männer in Bewegung geraten und so eventuell "suchend" werden. Zumindest der Trend gehe "ganz klar in die Moderne hinein".

Das hat jedoch auch einen Nachteil: Auf die Frage, ob es eine Traumfrau gebe, antworteten 1998 noch 39 Prozent der befragten Männer mit "Ja". 2008 waren es nur noch acht Prozent - es scheint also ein geradezu erschreckender Realismus in die Deutschen gefahren sein."


Ach. Sag bloß. Stört mich bitte nicht beim Träumen, dass es sie doch noch gibt.

17
Mrz
2009

Die Kosmoproleten - Ausverkauf (Medium Done Edit)

Wie ihr die medium gebratene und etwas gefiltertere Vorabversion des neuen Kosmoproleten-Albums bekommt? Ganz einfach.

LEIDER IST DER SERVER ZUR ZEIT OFFLINE. ES WIRD DRAN GEARBEITET. PROBIERTS AB UND ZU MAL WIEDER.

Hier klicken, die Datei mit dem Fragezeichen(Ausverkauf Partially Remixed) auswählen, entpacken(z.B. mit WinRAR), und dann genießen. Oder die einzelnen Lieder in dem Ordner runterladen.

"...cause millionaire rappers don't make half my sense[bzw. cents]." (Curse)

13
Mrz
2009

Aus dem Leben eines Marzipanschokoladenmenschen

Warum bin ich eigentlich nach außen hin so (zart-)bitter? Wer hat sich das ausgedacht? Und wieso bin ich innen so süß, dass es keiner aushält? Schrecklich. Echt grausam. Aber egal. Gestern war ein verrückter Tag. Irgendwie doof, aber am Ende ganz in Ordnung. Kann ich mit leben. Wie Tupac so schön sagt: Life Goes On.

27
Feb
2009

Heute!

PARTY HARD mit DJ KRAVALLO
HOTEL ADLER (TÜ)
BEBENHÄUSER STR 2
DOORS OPEN: 21 H
BIER 50 CT!


Ich weiß, ist ein bisschen spät. Aber aus Pflichtbewusstsein.

26
Feb
2009

Oh - My - God!

Okay. DAS ist wirklich absolut supernerdig. Aber sowas von verrückt. Und irgendwie - pervers. Aber ich bin mir sicher, es gibt genug Leute, die dafür eine Verwendung haben. Immer noch kopfschüttelnd,

Joni


http://craziestgadgets.com/2009/02/09/the-joydick-turns-your-unit-into-a-joystick-nsfw/#more-2645

24
Feb
2009

Fußballfieber

Notizen aus dem fußballerischen Exil
Heute: Jonathan Blum(Schalke 04-Fan in Tübingen)

Vielleicht war es ja gut, sich nicht so sehr damit beschäftigt zu haben. Vielleicht auch nicht, kommt auf den Standpunkt an. Im der Retrospektive betrachtet, kann ich sagen, dass das letzte Fußballwochenende bei mir in keiner Hinsicht einen besonderen Eindruck hinterlassen hat. Und das, obwohl das Derby auf Schalke nahezu unter den brisantesten Vorzeichen seit der Gründung des schwarzgelben Rivalenvereins 1909 stattfand. Beide Teams stehen mit hohen und nicht erfüllten Erwartungen seit einiger Zeit im Tabellenmittelfeld, mit einem grausam verpfiffenen Hinspiel im Hinterkopf, hier einem Manager auf der Anklagebank, und dort einem Trainer, der wegen schwerem Verletzungspech nicht das Optimum aus dem prinzipiell guten Kader herausholen konnte. Soviel zur Ausgangslage.

Nun heißt es Position beziehen: Entweder ist man infiziert, und fiebert dem Spiel schon seit dem Abpfiff des letzten Derbys entgegen, oder man ist kein Unterstützer von einer der beiden Mannschaften. Oder man ist, wie ich, zwar Fan, aber schafft es, zum ersten Mal in 15 Jahren einfach zu vergessen, dass das Spiel abweichend von der Tradition schon am Freitagabend terminiert ist, statt wie üblich, Samstag, halb vier.

Und deswegen: Ist es nun schlimm, ein sicherlich höchst dramatisches Spiel verpasst zu haben? Das äußerst spektakuläre Seitfallziehertor vom schon lange totgesagten Kevin Kuranyi, der jetzt (inklusive einem Testspiel) in drei Spielen hintereinander insgesamt vier Tore erzielt hat? Die hässliche Grätsche von Kevin-Prince Boateng gegen Mladen Krstajic? Den späten (und wahrscheinlich sogar verdienten) Ausgleich durch Mohammed Zidan? Ein im Endeffekt ernüchterndes 1:1, das keinen der Konkurrenten auch nur einen Schritt weiter bringt?

Einiges davon verpasst zu haben, ist sicher schade. Es nicht gesehen zu haben, hilft aber auch, den Kreislauf auf einem vernünftigen Niveau zu halten. Schlimm ist aber nichts daran. Viel drückender ist aber die Frage: Hat es sich schon ausgefiebert?

Ist Fußball mir, nach 15 Jahren im wechselnden Exil als Schalkefan, nie nahe der Basis, und in der aktuellen nicht wirklich erheiternden Situation, vielleicht sogar gleichgültig geworden? Beim UEFA-Cup-Match zwischen Werder Bremen und dem AC Mailand wollte ich es schon nicht glauben, als mein Körper zur Halbzeit die Fernbedienung nahm, den roten Knopf drückte, und sich danach ins Bett verfrachtete. Aber als ich daraufhin dann den exakten Termin des Derbies vergaß, wurde mir einiges klar. Man ist eben keine elf Jahre mehr alt. Damals führte die bloße Erwähnung eines Spielergebnisses noch zu hitzigen Diskussionen auf dem Schulhof. Und auch wenn das gar nicht so lange her ist, fühle ich mich alt, schlimmer noch, resigniert, wenn ich darüber nachdenke. Sollte man sich die kindliche Begeisterung für den Fußball nicht unabhängig vom Ergebnis erhalten können?

Schließlich bin ich als Achtjähriger doch auch bei einer Auswärtsniederlage wirklich Fan der Königsblauen geworden. Und konnte gar nicht verstehen, warum die Erwachsenen um mich herum alle so verbittert waren, die Schalker hatten doch toll gekämpft, und die anderen waren einfach ein bisschen besser gewesen.

Im Sinne der Stimmung in den Stadien: Wer verbittert ist, sollte bitte nicht hingehen. Wer will, dass Manager, Trainer oder Spieler seines Vereins rausgeworfen werden sollen, der kann doch einen offenen Brief schreiben, anstatt Hassgesänge gegen die eigene Truppe anzuzetteln. Und wer am Stadion nicht eidesstattlich versichert, dass nichts kaputtgeschlagen wird, egal, wie das Spiel ausgeht, dem sollte die Eintrittskarte entzogen werden.

Nicht das vielzitierte Geld, sondern der unnötig zur Schau gestellte Unmut, macht unseren Sport kaputt. Noch ist offen, ob es mich nächstes Wochenende wieder in meine kleine Tübinger Sportkneipe verschlägt, um die Bundesliga zu gucken, um eben diesen Unmut gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Das Fußballfieber hat vielleicht nachgelassen. Ganz abklingen wird es hoffentlich nie.

Aus dem Exil: Glück auf!

19
Feb
2009

Fotosession

Was macht ein Teilzeitnarzist, wenn ihm langweilig ist? Fotos von sich selbst. Klar. Im StudiVZ hab ich auch schon 'ne Galerie: KLICK!, und hier kommt auch eins rein. Das ist wohl am Besten geworden.

18
Feb
2009

Wow. Samy ist zurück.

Und er macht wieder concious Rap. Das ist der Teil der Verbesserungsvorschläge, die in "Weck mich auf" noch zu kurz kamen. Hammer. Dauerrotation.

Samy Deluxe - Dis' wo ich herkomm
http://black-print.blogspot.com/2009/02/manchmal-gehts-nicht-anders-unser.html

Und natürlich kann sowas auch fehlinterpretiert werden. Bestes Beispiel: Der Hitlerblog. Alleine die Idee zu so etwas finde ich eher populistisch und undurchdacht, die Fehlleistung des Blogautors Daniel Erk ist aber ungeschlagen und spiegelt sich auch in den vielen kritischen Kommentaren wider(von denen allerdings keiner von mir ist).
http://blogs.taz.de/hitlerblog/2009/02/17/bloss_wegen_adolf_1001_jahr_deutscher_rap/

14
Feb
2009

...

EIn weiser Mann sagte einmal: "I'll go build my own lunar lander with blackjack and hookers. In fact, forget the lunar lander and the blackjack." Geeeenau. So: "Screw you, guys. I'm going home!". This is my shit now. I'm doing this just the way it unfolds. No one understand? Good. Me neither.
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Semtext's Selbstdarstellung

Raps und Reflektionen, Gedanken und Spinnereien...

Information




Was nicht wert ist, gesagt zu werden, das singt man. (Pierre Augustin Baron de Beaumarchais, frz. Bühnenschriftsteller, 1732-1799)

Das hier ist schlicht, was die Überschrift sagt. Eine Selbstdarstellung. Manche würden sagen öffentliches Tagebuch im lockeren Wochenrythmus, andere wiederum Textsammlung. Mittlerweile auch Rezeptsammlung für Cocktails. Wasauchimmer.

Es ist und bleibt die Selbstdarstellung eines Hobby-Rappers, Poetry Slammers und freiberuflichen Journalisten aus Oldenburg, der von ganz mittig nach ganz oben will. Mit explosiven Texten, die wie Bomben in den Frieden fetzen. Hatte ich mal gedacht. Deswegen der Name Semtext. Wer's nicht kapiert, bitte einfach mal "Semtex" bei Wikipedia oder im Brockhaus nachschlagen.
Man kann von mir mittlerweile auch Texte korrekturlesen lassen.

.

KONTAKT
skype: semtext. (mit dem Punkt!)


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