16
Apr
2005

War das nicht derbe?

Fettes Brot Fans wissen genau, was mit dieser geschickt in der Überschrift plazierten Zitatverstümmelung gemeint ist - ich war am vorgestrigen Donnerstagabend in Bremen, im Pier 2, beim bis jetzt geilstem Jubiläum meines Lebens. Zwei jahre Fettes Brot, das war besser als neunzehn Jahre ich selbst oder letztes Jahr das 50 Jahr-Jubiläum des Wunders von Bern.

Mein lieber Herr Gesangsverein, die Jungs haben mittlerweile schon lange das standesamtliche Verfallsdatum (30 Jahre!) überschritten, und rocken immer noch wie die letzten Langzeitstudenten, also kräftig. Schon alleine die Fahrt aus Oldenburg war sehr lustig, da Fredo, Paul, Aike, Dennis und ich uns ordentlich die Kante zu geben beliebten, und das gesamte Raucherabteil des Zweite-Klasse-Waggons mit unserem lebhaften gespräch amüsierten, was sich rein statistisch gesehen jedesmal ungefähr folgendermaßen anhörte:

"Ey, du Penner, jetzt nimm mal nicht so'n Mädchenschluck, das ist doch noch nicht mal die harte Mische! [Mischung aus z.B. Wodka-Cola oder Wodka-Apfelsaft, Anm. d. Verf.] Alter jetz komm schon, TRINKEN!"
"Ey, deine Mudder trinkt! Hab ich den Scheiß gemischt oder du? Hassu ma Feuer, Dennis?"


Dennis war nämlich augenscheinlich der Einzige, der ein funktionstüchtiges Feuerzeug mitgeführt hatte, mein Zippo war mal wieder, wie in allen lebenswichtigen Situationen, nach dreimal anzünden leer, aber zum Glück konnte ich mich hinter meiner neuen Pornobrille und meinem Cap verschanzen. In Bremen angekommen, hatten wir dank überragender Inanspruchnahme der Ortskenntnis Dritter schnell den Plan, mit welcher Straßenbahn wir fahren mussten, allerdings hielten die Blasen nciht mit der Fahrstrecke mit. Nachdem Fredo schon das Zugklo und den Bahnsteig bekotzt hatte, er wollte damit wohl sein Missfallen gegenüber der mangelnden Dreckigkeit derselben ausdrücken, wurde nun eine Bremer Vorortvorgartenhecke unter Beschuss genommen, und das aus vier Rohren gleichzeitig. Dann stiegen wir in die nächste Straßenbahn, um dann darauf hingewiesen zu werden, dass wir gar nicht so kompliziert fahren müssten, wie wir es zunächst angedacht hatten, sondern "einfach nur an der nächsten haltestelle raus, und dann nach links die Kreuzung hoch." Leicht zu finden, dieses Pier 2. Oma's Schoko-Zauber ersetzte mittlerweile alle schon ausgetrunkenen Wodka-Mischungen, und die Flasche kreiste munter, wobei Expertisen über die Herkunft des Likörs aufgestellt wurden, die an Phantasie und Kreativität nicht mal von Andy Warhol auf LSD zu überbieten sind.

Endlich am Ziel unserer Wahl angekommen...stiegen wir aus, und leifen den restlichen Weg, war auch wirklich einfach, nur ca. 200 Meter vorm Pier 2 (es war schon lange in Sichtweite) wurde ich dann von Oma richtig hart gefickt, denn ihr weltberühmter Schoko-Zauber wollte sich aus meinem Magen zaubern. Was dann auch gelang.

Naja, dann kam das Konzert, Dennis hatte nochmal nen vorübergehenden Ohnmachtsanfall, weil er dachte, seine Karte vergessen zu haben, fand sie aber dann zum Glück doch, bevor er sich ein Taxi zum Bahnhof zurück gerufen hatte, und dann konnte die Party losgehen. Das Konzert verlief geil, und besonders die Special Fettes Brot Version von Snoop Dogg's "Drop It Like It's Hot" konnte mich positiv überraschen. Außerdem wurden "Mikrokosmonaut" und "Die meisten meiner Feinde" live gespielt, die zwei besten Solotracks der Brote ever. Tolle Sache, zumindest mit "Mikrokosmonaut" hätte ich nicht gerechnet. Der Rest war standardisiert geil und so.

Rückfahrt normal halt, haben nette Jungs getroffen, die uns für einen unglaublich fairen Preis in dem von ihnen eigens gecharterten Großraumtaxi mitnahmen, und konnten uns dann von dem gesparten Geld noch einige Sachen bei Mäckes leisten. Ich kaufte mir zwei gehirnfrostverdächtige große Vanillemiichshakes und irgend so ein Pappstück zwischen zwei Brötchen. Später am Bahnhof wurde dann noch mit zwei oder drei Flaschen Eistee der Flüssigkeitsverlust fast komplett ausgeglichen, und die Rückfahrt habe ich, genau wie die Fahrradfahrt vom Oldenburger Bahnhof, mehr oder weniger im Halbschlaf verbracht. Fetter Tag.

Bis bald, Welt.
Semtext MC

Trackback URL:
https://semtext.twoday.net/stories/630810/modTrackback

logo

Semtext's Selbstdarstellung

Raps und Reflektionen, Gedanken und Spinnereien...

Information




Was nicht wert ist, gesagt zu werden, das singt man. (Pierre Augustin Baron de Beaumarchais, frz. Bühnenschriftsteller, 1732-1799)

Das hier ist schlicht, was die Überschrift sagt. Eine Selbstdarstellung. Manche würden sagen öffentliches Tagebuch im lockeren Wochenrythmus, andere wiederum Textsammlung. Mittlerweile auch Rezeptsammlung für Cocktails. Wasauchimmer.

Es ist und bleibt die Selbstdarstellung eines Hobby-Rappers, Poetry Slammers und freiberuflichen Journalisten aus Oldenburg, der von ganz mittig nach ganz oben will. Mit explosiven Texten, die wie Bomben in den Frieden fetzen. Hatte ich mal gedacht. Deswegen der Name Semtext. Wer's nicht kapiert, bitte einfach mal "Semtex" bei Wikipedia oder im Brockhaus nachschlagen.
Man kann von mir mittlerweile auch Texte korrekturlesen lassen.

.

KONTAKT
skype: semtext. (mit dem Punkt!)


Creative Commons License
Dieser Blog ist - bis auf entsprechend gekennzeichnete Ausnahmen - unter einer Creative Commons-Lizenz lizensiert.



Archiv

April 2005
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 

Counter

Counter

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Status

Online seit 7017 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 18. Apr, 03:26

Abendblaetter
Barkeeper's Blog
Cocktails
Demotivationals
Downloads
kleingedrucktes
Leipzig
Lyrics
Nachteulenpost
Pizza Delivery for... I. C. Wiener. Aw, crud.
Plattenkritik
Scheibenwelt
Tagebuch
Über mich
Zitate
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren