24
Feb
2010

how NOT to write your term paper.

erst das zimmer aufräumen, alle wäsche waschen, das bad und die küche putzen, und dann anfangen: lektüre aus der bib nach zufallsprinzip ausleihen und flüchtig durchblättern. als nächstes sms von kumpels mit einladungen zu diversen geilen semesterendparties unter verwendung von "ich kann nicht kommen, ich muss noch hausarbeit schreiben" beantworten, um zwei bis vier stunden später dann doch zu gehen, am nächsten morgen entweder einen adäquaten kater oder ein adäquates schlechtes gewissen oder beides im kopf habend aufstehen, und drei stunden vor dem rechner mit einer geöffneten leeren seite im schreibprogramm frühstücken. unbedingt verlängerung beantragen, bevor man angefangen hat, zu schreiben. dringende medizinische notfälle, die man auf navy cis oder emergency room, meinetwegen auch scrubs, gesehen hat, mit lateinischem, nicht googelbarem namen anführen und als grund für die verlängerung nennen.

sich einen titel ausdenken. wieder verwerfen. beschließen, dass man genug für heute getan hat, die leere seite unter einem provokanten titel in der mitte des computer-desktops abspeichern und bier trinken gehen.

vorhergehenden absatz beliebig oft wiederholen, bis ein titel hängen bleibt, oder die anrückende deadline ein hängenbleiben eines titels und die nähere auswahl von sekundärliteratur unumgänglich macht (wenn wir davon ausgehen, dass der primärtext bereits vorgegeben ist. ist er das nicht, wird es an dieser stelle lustig.).

sekundärliteratursuche nach zwei bis drei glückstreffern(ausgewählt durch stichprobenartiges lesen an einer oder zwei beliebigen stellen des buches) für beendet erklären. inhaltsverzeichnis ohne seitenzahlen mit fiktiven, aber gut klingenden kapitelüberschriften aufstellen. bei einem beliebigen kapitel, zu dem einem etwas einfällt, anfangen. nach und nach stückwerkartig in etwa 4 seiten weniger als die eigentlich geforderte seitenanzahl verfassen. bibliographie auf später verschieben. erst mal schriftgröße 0,5 punkte größer machen als erlaubt. seitenränder minimal vergrößern, das schafft ebenfalls zahlenmäßig minimal mehr seiten. einleitung und schluss durch hohle phrasen verlängern. verlängerten abgabetermin nicht einhalten und einen tag verspätet erneut um zwei tage aufschub bitten. bloß nicht korrekturlesen lassen. drucken, binden, im sekretariat abgeben, oder noch besser: im postfach des dozenten anonym ablegen.

und unbedingt: namen und matrikelnummer auf titelblatt weglassen(schützt vor schlechten noten) und vorher eine bessere arbeit regulär abgegeben haben.

I'd watch the shit outta that.

Robin is way cooler than Batman. Particularly when the Dark Knight is dead.

http://theforce.net/fanfilms/nonsw/grayson/index.asp

Bastard Charger.

Das wäre dann wohl mein Traumauto. Ein Dodge Charger mit dem '69er Heck, der '68er R/T Front und dem '06er Motor (SRT8: 6,1 L Hemi-V8, 317 kW (431 PS)/569 Nm).

23
Feb
2010

Ja, das ist ein Tattoo, und nein, es geht nicht mehr weg.

Bilder hochzuladen ist hier noch ein wenig schwieriger als im StudiVZ, deswegen an dieser Stelle der Hinweis auf das Album dort, aber eins oder zwei werde ich hier auch noch rauf kriegen. Ein kleiner Vorgeschmack:

17
Feb
2010

Nächstes Ding zum drauf warten.

26.03. Single "Stumpf ist Trumpf 3.0" 09.04. Album "Vom Vintage Verweht".

Danke, Dendemann.

8
Feb
2010

Bette Davis Eyes

Hey, Barmann, hast du gerade mal Zeit?
ich brauch nen Drink, und ne Meinung, mir geht alles zu weit
Die Ladies sind süß wie Honig und scharf wie Rasierklingen
doch keine von ihnen kann ich zu nem Date mit mir bringen!

[spoken interlude]

Ich nehm einmal Kerosin mit Jim Beam, was geht'n ab?
Merkst ja, dass ich grade Stress in meinem Leben hab.
Ich sauf das Zeug nicht weils schmeckt, nur, weil's hilft, wie Arzneimittel
du bist nicht nur Barmann, auch Apotheker, du Weißkittel
Ich war ja nie ein Player, eher der schüchterne Typ
hab die letzten paar Wochen mal Süßholz flüstern geübt
doch verknallt man sich so leicht wie ich, wenns nur ums Ficken geht
bringt das nichts, wie ne Kentucky Fried Chicken-Diät!
Und dann das: Ich hab noch nix getan, außer tanzen und lächeln,
und hab doch nix geahnt, da fängt sie an, schon zu schwächeln,
geht raus vor die Tür, fängt natürlich an zu frieren
und tut so, als würde sie sich deswegen genieren
Natürlich hat sie sofort meine Jacke gekriegt
Feuer und Kippen - rate mal, die hatte sie nicht
ich also spendabel, geb noch ein Bier dazu aus
da sagt sie: Das ist nett, aber mehr wird da nicht draus!

[spoken interlude]

studium läuft, grad mal zwei semester verschenkt,
und auch sonst ist mein leben grad eher korrekt als beschränkt
hab viele freunde gefunden, auch wenn fast alle schwäbisch sprechen
nervt das nicht so, wie mein herz, das mir alle mädels brechen.
und ich kann gar nix dafür, denn wenn man so zu haben ist,
wie ich es bin, und wenn man dann in nem laden ist
wo die musik gut ist und die mädels tanzen wie im videoclip
man was getrunken hat, und man bewegt sich zu dem beat so mit
dann kommt man auf den dancefloor, und später ins gespräch
egal ob an der theke, oder gerade auf dem wech
nach draußen, zum rauchen, kann sich in die augen schauen
und dann fängt mein blödes herz an, diesen augen zu vertrauen
sie haben bette davis- oder große bambiaugen
und damit schauen sie unschuldig, doch ich kanns nicht glauben
ich brauch nur nochmal gucken, noch nicht mal viel zu reden,
und schon ist die begegnung vorbei, als sei nix gewesen...

[spoken interlude]

also, hör mir mal bitte zu, du kennst mich nicht
trotzdem erwartest du, dass aus mir die weisheit spricht
ich weiß ja nicht, wie ich zu so ner ehre komme
doch ich fühl mich hier manchmal so wie ne regentonne
es fließt viel von außen rein und staut sich an
weil mich alle vollquatschen, bitte, schaus dir an
der da drüben in sein bier guckt, kam gerade zu mir
fing ungefragt an von seinem krebsgeschwür
außerdem, lass dir ma sagen: auch ich hab probleme
und würd gern darüber reden, aber doch nicht an der theke!
das geht zum einen ohr rein, und zum andern wieder raus
red lieber mit deinem spiegelbild, das macht sich da was draus
und was geht, machs klar, oder lass es bleiben,
und komm darauf zurecht, pferde satteln, weiterreiten
nicht alles gold, was funkelt, nicht alles schlecht, was dunkel
brauchst du noch nen guten rat, dann frag doch mal nen kumpel!

7
Feb
2010

Listen to Bob Marley, no, wait: Best Coast

Ich habs ja immer schwer, mich an neue Musik zu gewöhnen. Oder ich verknalle mich hals über Kopf in sie. Um mal meiner Pflicht und Schuldigkeit gegenüber meiner vernachlässigten Posh-Indie-Seite nachzukommen, habe ich mich also an "Best Coast" versucht.

Naja, und, was soll ich sagen, da gibts also jemanden, der oder die sich unglaublich viel Mühe macht, die Musik mit Bildern von irgendwelchen französischen 60er-Jahre-Arthaus-Filmen zu vermixen (Youtube-User khole71) und die Musik und so ist ja auch nicht störend, aber, tut mir Leid, Markus, tut mir Leid, liebe Indiegemeinde, das ist ansonsten nix für mich.

Apropros Markus, ich hab da ein neues Lied aufgenommen, mit dem relativ uninspirierten Titel "Freund". Leute sagen mir, dass er gut ist. Ich weiß nicht so recht. Der Beat ist ausnahmsweise nicht von Ingo, sondern schamlos geklaut, aber es geht in dem Fall um den Pathos und die krachenden Snares am Zeilenende, und naja...da ist Ghetto Gospel einfach nicht so leicht zu überbieten.

Anhören kann man ihn unter www.myspace.com/semtext , Kommentare (lieber hier, Myspace-Pinnwandeinträge sind IMHO Perlen vor die Säue)würden mich freuen.

Hier noch der Text, zum Mitlesen, oder neugierig machen:

[00:30]
wenn wir damals "da draußen" singend durch die straßen gingen
oder zur rocknacht und so weiter, warst du schon der king
in deinem mikrokosmos, der jetzt radikal erweitert ist
du bist im jetset, zumindest, soweit das mich betrifft.
manchmal schwer zu greifen, doch nur nen anruf entfernt
und eines, das hab ich von all den andren gelernt
die nicht mehr mithalten konnten in deinem kielwasser
man sollte sich nicht zu früh freuen, denn es wird noch viel krasser
mann, du hast dich so verändert, von damals bis heute
doch eines ist gleich geblieben, damals wie heute
du stehst in sturm und regen fest an meiner seite
und egal, was zwischen uns kommt, egal was sonst nicht bleibt, ne
wir zwei typen, egal, was uns im wege steht
wir schaffens durch die tiefste wüste, und durch den schnee, gerät
meine welt mal ins schleudern, fühlt sich alles so neu an
ruf ich nur bei dir an, und hör dich beteuern


es wird alles gut werden, solang wir freunde sind
solang dein leben grade mal nur für heute spinnt
ich back dich up, mann, bin für dich da, mensch
bin dein bester freund, den du schon seit hundert jahrn kennst
es wird alles gut werden, solang wir freunde sind
solang dein leben grade mal nur für heute spinnt
ich back dich up, mann, bin für dich da, mensch
bin dein bester freund, den du schon seit hundert jahrn kennst


und damals, als du hals über kopf einfach weg warst
weit weg nach australien, bevor ichs gecheckt hab
wär gerne mehr für dich dagewesen, habs nicht hingekriegt
vielleicht macht das auch jetzt recht wenig sinn für dich
hab nicht geschnallt, was bei dir abgeht, es war echt extrem
man muss schon verzweifelt sein, so schnell einfach wegzugehn
die situation war verfahren, und nicht für alle zu verstehn
doch im nachhinein würd ich sagen, war das alles klar zu sehn
ich hab verstanden, dass du weg musst, hast dich wieder gefangen
und deine gedanken sind dann durch meine lieder gegangen,
hab ähnlichen scheiß auch erlebt, doch hatte leider kein happyend
doch für dich kann ich mich freuen, und meine baggypants
die ich von dir habe, beweisen, dass du auch noch hip hop bist
auch wenn du das selbst nicht sagen würdest, der ganze businesshit
den hast du immer besser auf die reihe gekriegt als ich
und als musiker schreibst du auch mehr hits als ich

doch du bist rock, ich bin rap, wir sind so unterschiedlich
dass leute sich wundern, was uns zwei bloß verbindet
wir sind ein team für immer, so wie ollie und stan
flens und plop, fans und pop, so wie mollies und bäm!

[02:41]
es wird alles gut werden, solang wir freunde sind
solang dein leben grade mal nur für heute spinnt
ich back dich up, mann, bin für dich da, mensch
bin dein bester freund, den du schon seit hundert jahrn kennst
egal was auch passiert, solang wir freunde bleiben
wird uns nix überraschen können, selbst in den heut'gen zeiten
i got'cha back, you got mine, and this track was designed
to make your day when i ain't there, press play, then rewind![03:04]

[03:17]
es wird alles gut werden, solang wir freunde sind
solang dein leben grade mal nur für heute spinnt
ich back dich up, mann, bin für dich da, mensch
bin dein bester freund, den du schon seit hundert jahrn kennst
[begin fade out]
es wird alles gut werden, solang wir freunde sind
solang dein leben grade mal nur für heute spinnt
ich back dich up, mann, bin für dich da, mensch
bin dein bester freund, den du schon seit hundert jahrn kennst
[03:40]

hope...

http://sinfest.net/comikaze/comics/2010-02-07.gif

this song gets me every time...

3
Feb
2010

Was zur Hölle ist mit meinem Schlafrhythmus los?

Meine Schilddrüse meldet sich anscheinend wieder. Ich stehe grundlos früh auf und werde um so früher wieder müde, esse mehr als sonst und nehme nicht zu, und dazu rauche ich noch schachtelweise.

Toll. Hättest du das nicht damals während der Blutabnahme vor der Musterung tun können, dummes Ding?

2
Feb
2010

Einen...öh, fünfundzwanzigfachen Tullamore Dew, ohne Eis, bitte.

Diese Geschichte datiert schon etwas länger zurück, aber ich denke, sie ist ein guter EInstieg für den Barkeeper's Blog. Moment, noch eben passende Musik anmachen, dann gehts auch schon los: Bush - Comedown(Live) präsentiert: Die Tullamore Dew Geschichte.

Es trug sich zu in einer vernebelten und kalten Novembernacht, ganz genau weiß ich es nicht mehr, und es war wahrscheinlich ein Samstag. Aber festlegen will ich mich da nicht. Auf jeden Fall war die Theke mit 4 Leuten gut besetzt, soweit ich mich erinnere waren Freddy, Dany und Anne außer mir anwesend, und auf der Tanzfläche und drumrum tummelten sich um die 250 Gäste. Zu Stoßzeiten musste der Eine oder Andere da sicherlich etwas länger als 30 Sekunden darauf warten, dass die Bestellung verarbeitet wurde. Ein Kamerad war erstens pleite, und zweitens dachte er, er wäre clever. Nachdem er sich von mir schon eine Halbe [bezahlt mit einer gut abgezählten Hand voll Kleingeld kleiner gleich 50 Cent-Münzen] ohne Pfand erbettelt hatte, diese ganz artig an der Theke getrunken und das Glas - ohne Pfand zu reklamieren - an mich zurückgereicht hatte, hatte ich ihn aus den Augen verloren.

Einige Zeit später, es wird so ne knappe Stunde gewesen sein, sah ich ihn dann aus dem Herrenklo kommen, und anscheinend begegnete ihm in diesem Moment ein guter Freund [oder auch ein flüchtiger Bekannter, ist in der Disco ja an der Art der Begrüßung nicht wirklich zu unterscheiden]. Jedenfalls hatte ich gerade kein Getränk einzuschenken und deswegen Zeit, diese Begegnung aus zufällig gewecktem Interesse weiter zu beobachten. Naja, und, was soll ich sagen: Es hat sich gelohnt. Der Pleitegeier zeigte sich seiner Bekanntschaft gegenüber recht freundlich, griff er doch in die Tasche seiner Baggypants und zog eine Flasche etwa zu 1/3 heraus, um sie verschwörerisch zu zeigen. Ne Flasche mit Alkohol in der Tasche, in der Disco? Prinzipiell ne gute Idee, hab ich früher auch gemacht, wenn ich nicht flüssig war und trotzdem etwas trinken wollte. Aber, Moment: Das ist doch Tullamore Dew, unser zweitbester irischer Whiskey! Kein Wunder, dass der Mann kein Geld mehr für Bier hat, kostet die Flasche doch im Einzelhandel nochmal 4-6 Euro mehr als bei dem verlinkten Internethändler. Eine solche Investition reißt ja bei sonem 19-Jährigen schon mal ein Haushaltsloch. Und erst wollte ich ihm die Jugendsünde durchgehen lassen, doch dann zog ein innerer Instinkt meinen Blick auf die andere Seite der Theke, zu unserem Whisky- und Whiskey-Regal. Das ist an der kürzesten Seite der Theke mit dem Rücken zum Publikum befestigt, ein wenig raumteilermäßig, und wie ich dachte, auf eben jener Rückseite mit einer Glasscheibe abgesichert, so dass man nicht von außen hineingreifen kann.

Pustekuchen. Wie ich später herausfand, war es mit einem Drahtgitter "abgesichert", das auf einer Seite nur leidlich befestigt gewesen war, und, um wieder zur aktuellen Handlung zurückzuspringen, ich schaute also dort hinüber und stellte aus gut 15 Metern ohne Fernglas mühelos fest, dass die Tullamore-Flasche aus dem oberen linken Fach fehlte.

Wie von der Tarantel gestochen sprintete ich los, in die Richtung, wo ich den jungen Mann Sekunden zuvor hatte verschwinden sehen, zum Außen- und Raucherbereich. Fünf Schritte trennten den jugendlichen Dieb noch von der Tür, als ich ihn von hinten "zärtlich" umarmte, mit links in den Schwitzkasten nahm und mit rechts die Flasche griff, die er mittlerweile ungeniert offen in der Hand hielt. In diesem Moment kam zufällig Nils vorbei, einer unserer Türsteher, der privat vor Ort war und eigentlich feiern wollte, allerdings war mir das in dem Moment egal. Nachdem ich den Whiskeyklauer mit Kommentaren wie "Die Flasche bleibt gefälligst bei mir!" und, frei nach Dikembe Mutombo: "Not in my house! Not on my watch, sucker!" schon psychologisch weichgeklopft hatte, reichte ein kurzer Schubser in die weit geöffneten Arme des Offensive Tackle (American Football) der Stuttgart Scorpions (1,95 m, 155 kg), und die gebellte Anweisung: "Raus mit dem Kerl!", dass der Abend ab da seinen gewohnt normalen Gang nahm.

Die etwa zu 4/5 volle Flasche kann man heute noch bei uns im Whiskeyregal (rechts im Bild) bewundern. ;)

1
Feb
2010

Geschüttelt, nicht gerührt.

Nach dem Jobwechsel vor nem guten Dreivierteljahr ist es an der Zeit, auch dafür eine neue Blogkategorie einzuweihen: Den Barkeeper's Blog. Da ich ja nun nicht mehr in der nahrungsmittelausliefernden Branche tätig bin - keine Angst, dem Dienstleistungssektor bin ich treu geblieben - sondern Flaschen öffne, Drinks mixe und Zitronen schneide, muss ich mich auch nicht mehr so sehr über das Wetter auslassen (mal vom Hin- und Rückweg zum Zoo abgesehen, der zu Fuß doch schnuckelige 40 Minuten beträgt, aber, wenn nicht gerade Winter ist, ein angenehmer Nachtspaziergang [Sternegucken inklusive] sein kann), sondern eher über das unmögliche Verhalten von Menschen, die eine Diskothek aufsuchen.

Wer also wissen möchte, wie man sich in einer Disco, in der ich hinter dem Tresen stehe, NICHT verhalten sollte, der lese bitte in dieser Kategorie demnächst weiter.

31
Jan
2010

Und der Rauch der Zigarette...

...kräuselt sich und steigt zur Decke...

So oder so ähnlich beginnt ein Gedicht von Heinz Erhardt, das mir ansonsten vom Text her entfallen ist. Aber es ist gut, keine von seinen ansonstigen so verklamaukten Versgrotesken, die zugegebenermaßen Perlen des Spiels mit dem Worts sind, und die mir früher auch sehr gefallen haben. Nein, dieses Gedicht lässt H.E. nicht mit der roten Pappnase und dem ewig geschminkten Grinsen auf dem Gesicht über die Bühne hampeln, das Gefühl, das es bei mir hinterlässt, lässt ihn eher als weißen Clown da stehen, der unfreiwillig komisch ist, weil er nicht anders kann, der aber ansonsten die Melancholie in Person ist. Und so stelle ich mir den großen Humoristen der Fünfziger bis Siebziger Jahre vor, der vordergündig Millionen Menschen zum Lachen bringt, aber selbst gar nicht wirklich die Stimmungskanone vor dem Herrn ist, wenn man ihm im privaten Modus begegnet, wenn die Kameras aus sind und die Mikrofone ausgesteckt.

Vielleicht ist das nur Wunschdenken. Vielleicht projiziere ich mein Selbstbild auf ihn. Vielleicht.

Trotzdem, in letzter Zeit ertappe ich mich viel zu oft dabei, perverserweise an der Melancholie Spaß zu haben. Situationen, in denen ich eigentlich niedergeschlagen sein sollte, und es vor einiger Zeit mit hundertprozentiger Sicherheit gewesen bin, fördern gerade mal ein zynisches Lächeln, nicht mal ein Lächeln, eher so ein Errol-Flynn-artiges arrogantes Mundwinkelschmunzeln auf meinem Gesicht zutage. Ich schüttle das negative Gefühl ab, als wäre ich ein Postbote, der einen knurrenden Dackel, der ihm am Hosensaum hängt, mit einer beiläufigen Fußbewegung beseitigt. Natürlich ärgere ich mich innerlich ein wenig wegen dem zerfetzten Stoff, aber nach außen bin ich freundlich und lächle die bebademantelte Hundebesitzerin an, überreiche ihr ihre "Frau im Spiegel" und die "hörzu" und gehe zum nächsten Briefkasten, um dort irgendwelche Quelle-Kataloge einzuwerfen. Und das Ganze amüsiert mich schon Minuten danach.

Leicht ungläubig, aber schwer zynisch lächelnd schüttle ich den Kopf, wenn ich gerade über meinen kilometerlangen Schatten gesprungen bin, um einen Korb zu bekommen, auf dem ein "Lass uns Freunde sein" in großen Buchstaben gedruckt steht. Um am nächsten Tag ein Freundschaftsangebot, nein, einen Hilfeschrei abzusenden, der auf Kassette aufgenommen, im Tonstudio verzerrt und mir als Briefbombe zurückgeschickt wird, die in meinem Gesicht explodiert und, ganz nebenbei, mein Herz zerreißt.

Und ich schüttle den Kopf und lächle. Früher hätte das mindestens ein mittelschweres Alkoholproblem ausgelöst. Tagelange Depression, Vermeidung von sozialen Kontakten, Hass auf die Menschheit, vor allem die weibliche Hälfte, Selbstzweifel, the whole nine yards. Um durch die Hölle zu gehen, wiederaufzuerstehen, und es wieder zu versuchen.

Heute schüttle ich den Kopf und lächle. Und lasse es bleiben.

Und ich frage mich, welche Herangehensweise besser ist. Ob Heinz Erhardt einen Rat gewusst hätte?

Neue Cocktails, frisch vom Grill

Alle heute Nacht improvisiert, und, was soll ich sagen, sie sind gut angekommen.

Nuclear Red Sun (großes Glas, für zwei Personen)

5 cl silberner Tequila
5 cl Gin
3 cl Apricot Brandy
3 cl Triple Sec
3 cl weißer Rum (40%)
1 cl Lime Juice
4 cl Maracujasaft o. Nektar
10 cl Cranberrysaft
1 cl Kokossirup

Alle Zutaten im Shaker mit wenig Eis schütteln, in 0,4 Liter Glas abseihen, 3 Eiswürfel hinzugeben und eine wie ein Atom-Zeichen geschnittene Orangenscheibe auf die Eiswürfel legen. 2 Strohhalme.


Rum Rendezvous (Ergibt 2 Gläser à 0,3 Liter)

6 cl 73% Rum (braun)
4 cl 40% Rum (braun)
2 cl Kokossirup
2 cl Lime Juice
1 cl Zitronensaft
ca. 6 cl Orangensaft
ca. 10 cl Bananensaft

Diese Zutaten mit Eis shaken, zwei 0,3 Liter Gläse zu 2/3 mit crushed Ice füllen und in jedes Glas 1 cl Cranberrysaft geben. Den Inhalt des Shakers zu gleichen Teilen vorsichtig in die Gläser abseihen (Farbeffekt!) und mit Strohhalm servieren.

26
Jan
2010

...

ich hab heute mal alle pläne umgeschmissen. lasse mir jetzt doch was abstraktes freehand- bzw. tribal-mäßiges tätowieren, und auch woanders hin. nämlich auf den rechten unterarm. skizze von julia. die künstlerin. :D

tat

wird natürlich gleichmäßiger und auch dicker, das nur so als grobe orientierung.

...

Felix Magath von Schalke 04 entdeckt in Bagdad einen 17-jährigen irakischen Fußballgott und kann den jungen Mann überreden, für eine verhältnismäßig geringe Ablösesumme nach Deutschland zu kommen.

Der neue Spieler übertrifft alle Erwartungen und erzielt in seinem ersten Bundesligaspiel das 1:0 Siegtor. Überglücklich ruft er seine Mutter an: "Was für ein herrlicher Tag, ich habe ein Tor geschossen!"

"Wunderbar, dass es Dir so gut geht", antwortet die Mutter sarkastisch, "lass Dir erzählen, wie unser Tag aussah: "Dein Vater wurde auf offener Straße angeschossen, Deine Schwester und ich wurden vergewaltigt, und Dein kleiner Bruder ist jetzt Mitglied einer Straßengang."

"Wie entsetzlich, wie furchtbar"
jammert der Fußballer, "wie furchtbar, das tut mir so leid..."

"Es tut Dir leid?!?", fährt die Mutter aufgebracht dazwischen. "Es ist doch Deine Schuld, dass wir jetzt in Gelsenkirchen wohnen!"

tihi... :D
logo

Semtext's Selbstdarstellung

Raps und Reflektionen, Gedanken und Spinnereien...

Information




Was nicht wert ist, gesagt zu werden, das singt man. (Pierre Augustin Baron de Beaumarchais, frz. Bühnenschriftsteller, 1732-1799)

Das hier ist schlicht, was die Überschrift sagt. Eine Selbstdarstellung. Manche würden sagen öffentliches Tagebuch im lockeren Wochenrythmus, andere wiederum Textsammlung. Mittlerweile auch Rezeptsammlung für Cocktails. Wasauchimmer.

Es ist und bleibt die Selbstdarstellung eines Hobby-Rappers, Poetry Slammers und freiberuflichen Journalisten aus Oldenburg, der von ganz mittig nach ganz oben will. Mit explosiven Texten, die wie Bomben in den Frieden fetzen. Hatte ich mal gedacht. Deswegen der Name Semtext. Wer's nicht kapiert, bitte einfach mal "Semtex" bei Wikipedia oder im Brockhaus nachschlagen.
Man kann von mir mittlerweile auch Texte korrekturlesen lassen.

.

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skype: semtext. (mit dem Punkt!)


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