Tagebuch

11
Jul
2013

Ein Rundgang durch Hamburg City

Jungs und Deern, Groß und Klein, alle sollten mal nach Hamburg kommen. Hier gibt's den ganzen Tag lang was zu sehen und zu tun. Ein typischer Samstag auf dem Kiez in Hamburg beginnt bei Kaffee und Bagels in der Schanze und endet auf dem weltberühmten Altonaer Fischmarkt. Dazwischen liegen 18 Stunden Sightseeing, Genuss, Dekadenz und Wahnsinn.

Wer weniger auf das großstadtypische Convenience-Food-Frühstück inklusive sirupschwangerem Soja-Latte steht, das es mittlerweile quasi überall gibt, ist bei Henry's Frühstücksstube im Schanzenviertel gut aufgehoben. Riesige Portionen bei Mittagessen und Frühstück zu fairen Preisen sind die Regel. Ohne Ausnahme. Hier trifft man die arbeitende Bevölkerung, weniger die Upperclass. Am frühen Morgen nüchtert hier auch gerne das Partyvolk vom Hamburger Berg aus, aber dazu kommen wir später.

Gut gestärkt kann man sich nun mit einem der zahlreichen Doppeldeckerbusse auf die Rundreise machen, muss man aber nicht. Auch zu Fuß lässt sich die Innenstadt von Hamburg gut erkunden. Zwischen Schanze und Mönckebergstraße liegen zwar ein paar Meter, dennoch sollte man sie oberirdisch überbrücken: Denn nachdem man das Karolienenviertel mit einem Umweg durch den Schanzenpark großräumig umgangen hat, wird man mit der Naturidylle in Planten und Blomen belohnt, an die sich der alte botanische Garten anschließt. An der Kreuzung Dammtorstraße/Gorch-Fock-Wall angekommen, sollten im ausgedehnt langsamen Schlendertempo schon gut eineinhalb Stunden vergangen sein, jedenfalls lohnt sich ein Blick auf die prächtigen Gebäude, unter anderem die alte Oberpostdirektion, das Kasino, die Oper und die umliegenden Klinkerbauten entlang der Dammtorstraße.

Wenn man der Dammtorstraße bis zum Gänsemarkt folgt, ist man von all den Läden und weiteren Angeboten schon schier erschlagen, aber es wird noch besser. Links abgebogen geht es in Richtung Binnenalster, und nachdem die bis zu achtstöckigen Gebäude einem vorher ein wenig die Sicht aufs Land genommen haben, wird dort mit Blick auf's Wasser der Kopf sofort frei. Vom Jungfernstieg hat sicher jeder schon mal gehört, nur selbst dort zu stehen und all die Segelboote, Surfer und Touristenkähne auf dem blitzend blauen Wasser zu sehen, ist etwas ganz anderes. Ein Blick zum Hotel Atlantic rüber, einmal winken für Udo Lindenberg, dann geht es weiter in Richtung Rathausmarkt. Vor dem imposanten Regierungsgebäude kann man kurz innehalten, muß man aber nicht, reingehen sollte man auf jeden Fall. Im Erdgeschoss finden sich wechselnde Ausstellungen über die Hamburger Stadtvergangenheit, und dieses Haus atmet Geschichte. Hier kann man ohne Probleme eine weitere Stunde verbringen.

Wieder vor der Tür ist es nur noch ein Katzensprung zur Mönckebergstraße. Hier kann man viele Straßenkünstler bewundern, von der Breakdancegruppe zum Wandergitarrenpunker, Porträtzeichner und Kinderliedermacher mit Animation ist alles dabei, und für sein Kleingeld bekommt man wirklich etwas geboten. Auch läuft man bisweilen einem recht skurrilen "Das-Ende-ist-nah,-Bereut-Eure-Sünden!"-Prediger über den Weg, der zwischen Rathaus und Hauptbahnhof seine Runden dreht. Er ist aufgrund seiner sehr lauten Stimme kaum zu überhören und auch das riesige Holzkreuz, das er wahlweise wie Jesus auf dem Rücken trägt oder einhändig über dem Kopf schwenkt, während er seine Litaneien in die verblüfften Passanten schmettert, ist ein ziemlich eindeutiges Merkmal. Dieser Kollege will aber kein Geld, er will nur deine Seele. Schützen.

Und dann steht man auch schon, eh man es sich versieht, am Hauptbahnhof, hat, falls vorhanden, wahrscheinlich schon eine Menge Geld ausgegeben und weiß nicht wohin mit all den Taschen und Tüten. Zum Glück gibt es die Gepäckaufbewahrung. Nachdem das erledigt ist, lohnt es sich, kurz unter die Erde zu verschwinden und mit der U3 in Richtung St. Pauli zu fahren. Mittlerweile ist es locker 14 Uhr, also ist das Tagesgeschäft auf der Reeperbahn eröffnet. Außerdem eröffnet sich dem geneigten Betrachter, wenn er auf der richtigen Seite der Bahn sitzt(Kleiner Tipp: in Fahrtrichtung links), zwischen den Haltestellen "Baumwall" und "Landungsbrücken" ein mäjestätischer Ausblick über den Hafen und die größte Bauruine der jüngeren Vergangenheit Hamburgs, die Elbphilharmonie.

An den Landungsbrücken ausgestiegen, hat man nochmals die Möglichkeit, eine Busrundreise zu machen, die fahren hier nämlich mindestens halbstündlich ab, aber das ist nur was für Touristen. Echte Hamburger machen das auf eigene Faust klar! Also frisch die Promenade entlang, bis zur Brücke 10 ist es ein ganzes Stück. Da kann man sich dann aber in der Strandbar "Strandpauli" gemütlich hinlegen und bei Spitzenessen und tropischen Cocktails eine Runde im Liegestuhl dösen.

Danach wird es im Sekundentakt kieziger. Die Davidstraße entlang in Richtung Reeperbahn ist gepflastert mit Absteigen und solchen, die es werden wollen, das ist nur was für echte Seebären. Auf dem Weg empfiehlt sich die rechte Straßenseite, falls man nicht von den Bordsteinschwalben angesprochen werden möchte, außerdem ist auch die berühmte Davidwache auf dieser Straßenseite. Da besteht wahrscheinlich ein Zusammenhang. Falls es noch früh genug ist, lohnt sich jedoch ein Besuch im St. Pauli Museum auf der ominösen linken Straßenseite, an der Ecke Friedrichstraße.

Und wenn die einen rauswerfen, ist es spätestens Zeit für das erste Bier. Manche bevorzugen Astra, manche mögen lieber Holsten, manche mögen lieber Champagner. Gibt's alles, kein Problem, bloß rüber über die Reeperbahn und ab in den Hamburger Berg. Hier sind die Möglichkeiten mannigfaltig, im "Lucky Star" ging es aber immer rund. Das lag zum einen an den preiswerten Kurzen, unter anderem dem großartigen selbstgemachten Mexikaner, und zum anderen an der Beschallung. Hier gab es nämlich keinen DJ, der sich zur Jukebox machen ließ, hier gab es tatsächlich eine Jukebox. Leider ist die Klitsche mittlerweile abgerissen worden, soll aber irgendwann dieses Jahr mit gleichen Mexikanerpreisen und obligatorischer Jukebox wieder im Erdgeschoss des an gleicher Stelle enstehenden Neubaus aufgemacht werden.

Und von hier bis zum Fischmarkt lasse ich euch dann mal allein. Möglichkeiten gibt's genug, das Geld liegt auf der Straße und das große Glück ist nur einen Kuss entfernt. Eine kurze Liste mit Namen meiner persönlichen Favoriten kann ich euch aber noch mitgeben:

Headcrash (Hamburger Berg)
Kaiserkeller (Große Freiheit)
III&70 (Schanzenstraße)
Cobra Bar (Friedrichstraße - mittlerweile geschlossen)

Das sind alles keine schnieken Upperclass-Läden, aber sie sind ehrlich, die Musik ist laut, und die Leute sind korrekt. Manchmal muss man zum Rauchen vor die Tür gehen, manchmal nicht. Und immer wird man auf die eine oder andere Weise seinen Spaß haben.

Und wie versprochen endet der Tag um 5 Uhr morgens auf dem Fischmarkt. Das ist wieder ein bisschen in Richtung Süden, an der Elbe, hier kann man sich bei Fischbrötchen und Kaffee von den Marktschreiern in den Schlaf singen lassen. Wenn man das denn will.

2
Jul
2013

...und nein, ich habe es mir nicht ausgesucht.

Ich will mal über ein unangenehmes Thema schreiben. Laut aktuellen Statistiken(1) betrifft es 5,4% aller erwerbstätigen Deutschen, das sind nach Adam Riese knapp 2.300.000,53 Menschen, wobei ich mich frage, ob die Nachkommazahl lediglich eine Teilzeitstelle oder tatsächlich einen halben Menschen meint. Verraten, worum es geht, habe ich jetzt auch schon fast, es geht um Arbeitslosigkeit.

Alles, was ich hier schreibe, ist vollkommen subjektiv und sehr gefühlsbasiert. Abgesehen von den Zahlen da oben. Einer von denen bin ich. Und nein, ich habe es mir nicht ausgesucht. Das ist das, was mich am meisten stört. In meiner Wahrnehmung der öffentlichen Wahrnehmung sind Arbeitslose entweder vom Schicksal verfolgte, betriebsbedingt Gekündigte, oder faule Schmarotzer, die noch nie in ihrem Leben einen Handschlag getan haben, und das auch nicht planen.

Nun, ich bin eigentlich keins von beidem, aber es kommt mir so vor, als würde ich trotzdem oder gerade deswegen eher in die zweite Kategorie eingeordnet. Ich bin offiziell seit dem 1. April 2013 arbeitslos. Vorher war ich etwas über einen Monat lang freigestellt, habe mein Gehalt noch gekriegt, also seit Ende Februar außer Bewerbungen schreiben kaum was zu tun gehabt, möchte man meinen. Falsch. Ich habe mir mein Hartz 4 als Pizzafahrer aufgebessert, und das ist ein Fulltime-Job. Für 5,50 die Stunde. Herzlichen Glückwunsch, lieber Uni-Absolvent, willkommen in der freien Wirtschaft.

Und ich will mich nicht hauptsächlich über Institutionen oder Arbeitgeber beschweren, die mich abgelehnt haben, denn a) macht das Jobcenter Harburg einen traumhaften Job, zumindest im Vergleich zu den Kollegen in Leipzig, die ich auch schon kennenlernen durfte, und b) liegt das zweite wohl eher daran, dass ich mich für den falschen Job beworben habe, oder meine Bewerbung nicht aussagekräftig genug war, als an der Unfähigkeit der Personaler, mein Talent und meine Eignung zu erkennen. Wobei es dafür auch Gegenbeispiele gibt, ich erinnere mich an einen Artikel, in dem Personaler erzählten, dass sie sich doch mit den eingestellten Personen überhaupt nicht beschäftigen müssen, das Problem hätten ja andere Leute(2).

Nein, was mich wirklich nervt, ist das soziale Stigma, das mit der Arbeitslosigkeit einhergeht. Nicht zuletzt dank der Tatsache, dass auf Partys häufig der zweite oder dritte Satz jeder Unterhaltung "Und, was machst du so?" ist, komme ich ins Schwanken. Früher war's halt "Ich studiere Amerikanistik und Skandinavistik. Nein, nicht auf Lehramt." Und während man sich dann häufig noch mit der Nachfrage "Was willst du denn damit werden?" herumschlagen musste - an dieser Stelle konnte ich meistens beruhigtes und anerkennendes Kopfnicken mit meiner Antwort: "Journalist!" ernten, sieht es doch jetzt ganz anders aus. Egal, was ich antworte, ich versuche krampfhaft, das Wort "arbeitslos" zu vermeiden. "Ich jobbe zur Zeit beim Pizzaservice und schreibe Bewerbungen." "Ich bin Praktikant bei Alsterradio (gewesen), und jetzt schaue ich mich gerade nach etwas neuem um."


Warum? Weil es mir teilweise peinlich ist, arbeitslos zu sein. Weil ich mich nicht wie ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft fühle. Weil ich mich nicht angesehen fühle. Merkwürdig. Will ich so sehr "etwas sein", nur um einfach nicht nichts zu sein? Krank.

An dieser Stelle also mein Abschlussplädoyer: Nein, ich bin nicht stolz darauf, arbeitslos zu sein. "Arbeitslos und Spaß dabei" existiert in meinen Augen nur als Floskel. Denn es ist traurig. Es bedrückt mich jeden Tag, dass ich keinen Job habe, denn ich weiß von meinen Berufserfahrungen und Praktika, dass fast jeder Mensch etwas zu tun braucht. Zumindest ich. Klar, manche Leute können super damit leben, Hartz 4 zu bekommen und den ganzen Tag World of Warcraft zu zocken, und auch ich habe im ersten Moment, nachdem ich die Enttäuschung über den Jobverlust verarbeitet habe, erst mal tief durchgeatmet und dann ein wenig angefangen zu lächeln, aber: Ich habe mir das hier nicht ausgesucht. Ich will einen Job. Ich will arbeiten, ich will meine Talente nicht brachliegen lassen und hier herumvegetieren. Ich will, dass diese Horrorstory ein gutes Ende hat. Deswegen schreibe ich Bewerbungen, manchmal halbherzig, weil es eben in meinem angestrebten Berufsfeld liegt, manchmal voller Enthusiasmus, weil das einer der Traumjobs ist, die ich auf meiner imaginären Traumjob-Liste herumspuken habe, und manchmal zurückhaltend, weil ich nicht weiß, ob ich überhaupt der Richtige für diesen Job bin.

Aber ich schreibe sie nicht als Alibi. Denn ich will einen Job. Und ich werde einen bekommen, der zu mir passt. Es ist nur eine Frage der Zeit. Bis dahin noch viel Spaß auf dem Arbeitsmarkt. Und bitte hab noch etwas Geduld, Mama.

(1) https://www.google.de/publicdata/explore?ds=z8o7pt6rd5uqa6_&met_y=unemployment_rate&idim=country:de&fdim_y=seasonality:sa&dl=de&hl=de&q=arbeitslosenquote%20deutschland#!ctype=l&strail=false&bcs=d&nselm=h&met_y=unemployment_rate&fdim_y=seasonality:sa&scale_y=lin&ind_y=false&rdim=country_group&idim=country:de&ifdim=country_group&hl=de&dl=de&ind=false
(2) http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/bewerbungen-mannschaftssport-verraet-nichts-ueber-teamfaehigkeit-a-851267.html

30
Jun
2012

Erwiderung auf den offenen Brief von Arnd Zeigler.

Lieber Arnd Zeigler,

(Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs), dass der Einsatz von Kroos als Manndecker und von Boateng als Rechtsverteidiger gegen Italien Müll war, habe ich in dem Moment gesagt, als ich die Aufstellung auf dem Fernsehschirm gesehen habe. Vorher konnte ich das nicht, denn ich bin nicht der Bundestrainer oder irgendwie im Trainerstab.

Ich fordere jetzt auch nicht seinen Kopf.

Ich fordere lediglich, dass er sich von seinem unterschwelligen Lieblings- und Belohnungsdenken löst, und jetzt nicht die Schuld auf die Spieler abwälzt, die, zugegebenermaßen nicht ihre besten 90 Minuten abgeliefert haben.

Ich habe gleichzeitig zu dem "diese Aufstellung ist Müll!" gesagt, das Boateng gegen Portugal und Holland genau der richtige Mann war, um gefährliche Außenstürmer an die Kette zu legen.

Aber dass weder Bender, der gegen Dänemark(aufgrund von akuter defensiver Unterforderung) das Spiel nach vorne gut ankurbelte, noch Höwedes, der im Verein schon überraschend gute Spiele auf der Aushilfsrechtsverteidigerposition gemacht hat, und auch in den Freundschaftsspielen bewiesen hat, dass er über rechts defensiv gut und offensiv solide spielt, überhaupt in Betracht gezogen wurden, war ein kritisches Versäumnis vom ansonsten anscheinend Bauchgefühl-glücklichen Löw.

Ziehen wir ausgehend davon jetzt einmal in Betracht, dass die deutsche Elf in der ersten Halbzeit keine offensive rechte Seite hatte, außer wenn Özil mal dahin auswich, da Toni Kroos anscheinend, außer wenn er aus der zweiten Reihe ungenau danebenschoss, auch offensiv Pirlo in Manndeckung nahm, kommt erschwerend hinzu, dass mit dem Festhalten am erschreckend schwachen Lukas Podolski auf der linken Seite auch von da nicht wirklich Schwung in die Bude kam. Lukas Podolski hat eine unglaubliche Karriere hinter sich. 101 Länderspiele, und das in dem Alter. Wahnsinn. Und in Bestform spielt er da auf der ungeliebten linken Seite, was für ihn ohnehin eine Notnagelposition ist (wir wissen alle, dass Podolski ins Zentrum gehört, egal ob auf der falschen 9, der echten 9 bzw. als hängende, stechende oder ballernde Spitze ist ja nun wirklich egal.) auch manchmal echt gut. Nur, dass Podolski Monate von seiner Bestform entfernt war und ist, konnte man selbst im Spiel gegen Griechenland sehen.

Wir konstatieren: Löw hat Deutschland bis ins Halbfinale gebracht, und das zum Teil sogar, obwohl er vorher Mist gebaut hat, was die Aufstellung angeht.

Im Halbfinale hat ihn dann alles, inklusive seinem Bauchgefühl und dem gesunden Menschenverstand, obwohl das auch schon vorher passiert sein könnte, verlassen, als er sich diese Aufstellung ausgedacht hat. Wegen einem gelupften Elfmeter und einem genialen Pass im Englandspiel Andrea Pirlo in Manndeckung zu nehmen, einen Spieler, der seit Jahren von der ursprünglichen Spielmacherposition immer weiter zurück weicht, um eben dieser Manndeckung zu entgehen, der damit Erfahrung mannigfaltigster Art hat, und außerdem in Montolivo einen ebenso agilen, überall auf dem Platz zu findenden Nebenmann hat, der dadurch viel mehr Platz auf der deutschen rechten Abwehrseite bekommt, ist, Entschuldigung, gequirlter Quatsch, der nicht mal in der Kreisliga funktioniert.

Ich weiß nicht, ob es Reus und Schürrle oder sonst wer auf den Außenbahnen besser gemacht hätten, und ich weiß nicht, ob Höwedes oder Bender hinten rechts besser verteidigt hätte. Aber ich habe vor dem Spiel gesagt, dass das nur mit Glück was wird. Und Glück hatten wir, wie du selber sagst, in dem Spiel absolut nicht genug. Und in der zweiten Halbzeit ging offensiv eindeutig mehr, nachdem Reus für Podolski kam. Dass da unter dem Strich auch nur ein Handelfmetertor bei rausgekommen ist, ist immer noch zu wenig, aber trotzdem mehr als Null.

Ich fordere, dass Löw nicht nur seinen Bauch, sondern auch sein Gehirn benutzt. Dann hätte das Spiel vielleicht gewonnen werden können.

Mit freundlichem Gruß,
Jonathan Blum, Sofabundestrainer

PS: Ist es aufgefallen, dass diese Antwort auf einen offenen Brief Schweinsteiger so gekonnt ignoriert wie er gestern, dass er eigentlich ein Fußballspiel zu gewinnen hatte, wo er doch auf dem Platz stand, obwohl er eigentlich nicht fit genug war? Ah, darum.

14
Okt
2011

Schriftwechsel. Immerhin besser als Schusswechsel - oder: Wenn Rapper sich angegriffen fühlen.

Hallo, Internet. Du bist so putzig. Aber weisst du, was noch putziger ist? Rapper mit Napoleonkomplex, die sich durch einen negativen Facebookkommentar zu einem Video von ihrer Releaseparty so angegriffen fühlen, dass sie dir sowas hier schreiben:


hey jonathan bleib in deiner heilen Welt und zieh dir blumentopf und sonstige deutsche scheisse rein das war eine relaseparty und ich glaub nicht das du eine Ahnung davon hast was eine Relaseparty ist den du bist ja ein hip hop punker! ich lass jedem seine meinung aber ich heisse nicht typ sondern Fess Up und das mein lied am Ende noch mal läuft ist doch klar es ist meine Party! Solltest einfach nicht auf so einer Party erscheinen den das ist nichts für dich. Zitier was du willst ich geb ein fuck drauf!! Peinliche Raps?? ich Rappe über Familie über Träume über die Strasse . Na ja ich fick auf deine meinung spar dir die und schau auf deinen arsch nicht auf meinen! Das ich meinen Text vergessen habe ist schwachsinn ich glaub nicht das du überhaupt mal zugehört hast über was ich rappe!


Und dann noch hinterherschieben:

ich nehme jede kritk an solange sie mich nicht persönlicht beleidigt. alles gute


Was hatte ich geschrieben?

Ganz ehrlich - zu dem Auftritt von dem Typen fällt mir im Nachhinein nur die Strophe von Holundermann von Blumentopf aus dem Track "Schönen Gruß" ein. Sie komplett zu zitieren würde hier den Rahmen sprengen, nur soviel: "Live kickt Ihr dann über Ami-Maxis eure peinlichen Raps//und vergesst dabei noch tausendmal den eigenen Text.//Und wenn Euer fetter Sound echt alles ist wofür Ihr lebt,//sagt, warum checkt ihr ihn dann nicht bevor im Club die Tür aufgeht."




Ich fühlte mich genötigt, dem guten Mann etwas ausführlicher zu antworten:

Lieber Fess Up, ich kann verstehen, dass dich Kritik an deiner Releaseparty besonders trifft. Schließlich hast du viel Zeit und Geld in die Vorbereitung investiert. Ich übrigens auch. Zumindest Zeit. Ich habe an besagtem Abend hinter der Theke gearbeitet und kann mir das leider Gottes nicht aussuchen, denn ich brauche das Geld. Es kann nicht jeder mit den Amis seine Raps aufnehmen und ne eigene Security beschäftigen, und Grey Goose Vodka im Club trinken. Ich halte mich an mein Homestudio, meinen Produzenten aus Norddeutschland, meine eigenen grauen Zellen und Wodka Gorbatschow in der Studenten-WG. Nur damit du weisst, mit wem du es zu tun hast: Ich bin weder gefährlich, noch will ich dir irgendwas böses. Ich habe nur damals mit 11 Jahren deutschen Hip Hop kennengelernt, und damals hat man die Amis nachgemacht, weil es nichts anderes gab. Mittlerweile haben wir hier eine vollkommen unabhängige Rapszene, die sich ohne, bzw. mit wenig Einfluß aus den Staaten entwickelt, und das ist wunderbar. Und zu dem "Ich komme von der Straße" Ding - das ist alt. Ungefähr so alt wie dein Feature-MC von den Furious Five. Und da hat es gestimmt. Aber diese Jungs hatten kein Arbeitsamt oder Sozialamt, das ihnen unter die Arme gegriffen hat. Die haben Drogen verkauft und Typen abgezogen, weil sie anders nicht an Geld gekommen wären. Aber ich glaube, das weißt du eigentlich auch.

Und nun zum Inhalt deiner Nachricht: Erst sagst du "Zitier was du willst" und dann haust du mir es um die Ohren, als ob ich es selbst gesagt und auf dich bezogen hätte? Im Wortsinn habe ich geschrieben, lies es auf Sebastians Seite nach(oh, er hat es gelöscht. Wie schade.): "Bei dem Auftritt fiel mir nur die Strophe von Holundermann ein". So kann ich dich leider nur ungenügend für voll nehmen.

Und wenn jemand wie du Hip Hop ist, dann bin ich froh, ein Hip Hop Punker zu sein, nein, ganz ehrlich - lieber nur Punk.

Mach du dein Ding, ich mach meins. Aber erwarte nicht, dass jedem gefällt, was du machst, bloß weil alle deine Homies sagen, dass du mega tight bist. Es gibt im Untergrund hunderte, wenn nicht tausende Rapper, die so eine Geldverschwendung wie diese Party war, lieber in anständiges Recordingequipment oder auch nur ein paar Stunden im Studio investiert hätten. Aber das nur nebenbei. Du feierst gerne, wie man auf "Trinken und Rauchen" hören durfte. Sei dir gegönnt, du bist obenauf und chillst mit dem Typ von den Furious Five. Wer kann, der kann. Aber frag ihn mal, wer von euch beiden den Anderen mehr braucht.

Und vielleicht fühlen deine Jungs ganz genau, was du meinst, wenn du rapst - ich hab nur gehört, dass du halbwegs fehlerfrei den Takt triffst, und die einmillionste "Vom Bordstein bis zur Skyline"-Kopie bringst. Die lyrisch noch ziemlich in den Kinderschuhen steckt. Aber vielleicht gehört das ja so, und die Reime und der tiefere Sinn sind auch nicht so wichtig. Hauptsache man hat Mädels im Bikini auf der Bühne, und die Crowd dreht durch...nein, das war nie meine Variante von Hip Hop. Das kannst du haben und behalten.

Mit freundlichem Gruß,
Jonathan Blum (der sich nicht hinter einem Pseudonym versteckt, weil er kein Problem damit hat, seine Meinung zu sagen)


Gerade eben kam die Antwort, ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie in Form von Kugeln aus einer AK-47 aus einem vorbeifahrenden Cadillac gesendet wird, aber nein, unser Freund war wortgewandt:

hast echt kein plan und davon ne menge

7
Aug
2011

An Englishman in New York oder: Ein Oldenburger im Exil

Disclaimer: Dieser Beitrag erscheint in veränderter Version auch drüben beim Oldenburger Lokalteil, und auch eigentlich mehr oder weniger im Auftrag dessen.

Hallo. Ich gehöre ja zu den Menschen, denen es kalt den Rücken runterläuft, wenn irgendwo im Radio, im Musikfernsehen oder auf einem Computer gerade Stings Englishman in New York gespielt wird. Letztens erst war ich auf einer Jam-Session in einer Kneipe in Schwäbisch Gmünd, und zu fortgerückter Stunde fanden sich da einige verkannte Instrumentalvirtuosen zusammen, und als dann dieses Lied herausgeholt und verarztet wurde, hatte ich vermutlich eine kleine Träne im rechten Augenwinkel. Nicht, dass ich Brite, oder in New York situiert wäre. Aber dieser Refrain lässt mich so sentimental werden, wie wahrscheinlich nicht mal eine Wiederholung der Sterbeszene von Bambis Mutter, während der ich melancholisch und völlig betrunken einer meiner verflossenen Freundinnen hinterherweine. "I'm an Alien, I'm an Englishman in New York...!" *schluchz*

Und letztens habe ich realisiert, warum. Ich vermisse meine Heimatstadt. Ich vermisse Oldenburg. Ich habe gottverdammtes Heimweh. Und wer ist dran schuld? Die Süddeutschen natürlich. Seit numehr dreieinhalb Jahren studiere ich in einer grünen Oase im ehemalig zweitschwärzesten Bundesland dieser Bananenrepublik. Tübingen, lange Zeit eine der wenigen deutschen Städte mit einem Oberbürgermeister, der zwar dauerhaft einen blauen Anzug trägt, in der Innentasche aber ein grünes Parteibuch stecken hat. Knapp 25.000 Studenten bei etwa 90.000 Einwohnern sorgen für den geringsten Altersdurchschnitt unter allen deutschen Städten, so oder so ähnlich rühmt man sich im Internet. Und es ist ja wirklich nicht alles so schlecht wie im restlichen Ländle hier. Dadurch, dass es hier so viele Studenten gibt, hat die Stadt einen eher unschwäbischen Flavor, zumindest oberflächlich.

Aber unter dieser internationalen, grünen, freundlichen Oberfläche kocht und brodelt der schwäbisch-eigenbrötlerische Wutbürger im eigenen Saft. Und wenn man mich fragt, könnten die sich von unserer schönen Huntestadt hier noch 'ne Menge abschneiden. Vor allem die Idee, die Stadt in einem Talkessel zu gründen, in dem sich im Sommer die Hitze staut, und aus dem im Winter die Kälte nicht rauszukriegen ist, war eine stadtplanerische Meisterleistung, die damals im Mittelalter vollbracht worden ist. Sicher, man hat hier schöne Berghänge, um Wein anzubauen, aber vor lauter pompösen Studentenverbindungshäusern auf dem zentral gelegenen Österberg kommt es gar nicht dazu. Apropros Studentenverbindungen: Die Uni hier wurde schon 1477 gegründet, wenn man den Geschichten glauben darf, die Leute, die das von der Bartlänge her noch miterlebt haben könnten, in schummrigen Eckkneipen in der Altstadt erzählen. Und von daher ist hier ziemlich viel ganz schön traditionsbehaftet, was mit der Uni zu tun hat. So gibt es einen traditionellen Aufmarsch der studentisch bemützten Verbindungsvertreter, der der NSDAP und dem Ku-Klux-Klan in nichts nachsteht, wenn man den Veranstaltungsgegnern Glauben schenkt. Ich war ja während der ersten 9 Monate selbst Mitglied in einer dieser Verbindungen, und habe mich dann entschlossen, dass das alles irgendwie zu traditionsbelastet und kurz gedacht ist, was dort unter dem Banner der Kameradschaft, Treue, Vaterlandsliebe und ähnlichen Dingen geschieht(hauptsächlich werden unfassbare Mengen Bier getrunken, und ein bisschen klug und ein bisschen rechts dahergeredet), und habe von daher eventuell noch mehr dazu zu sagen, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Nur soviel, um das Thema abzuschließen: Sowas kannte ich aus Oldenburg nicht. Eine schnelle Recherche ergab, dass es an der Universität Oldenburg eine inaktive Studentenverbindung gibt, was bedeutet, dass die Mitglieder es nicht geschafft haben, aktuelle Studenten für ihr Konzept, wie auch immer das im Einzelnen aussieht, zu begeistern. Außerdem gibt es zwei Schülerverbindungen in unserer Stadt, die sich hartnäckig am AGO halten, aber auch von den meisten Menschen nicht wirklich ernst genommen werden.

Nachdem ich also den konservativen Sumpf dieser eigentlich doch als studentisch-linksrevolutionär vermuteten Stadt von innen kennengelernt hatte, dachte ich, könnte es nicht viel schlimmer werden. Ich zog um in ein privates Studentenwohnheim, das in einem ehemaligen Hotel im Obergeschoss eines Hähnchen-Restaurantss am nordöstlichen Stadtrand von Tübingen situiert ist. Da in Tübingen normalerweise Wohnungen von der Größe und Wetterfestigkeit eines laminierten Schuhkartons mit "Klo und Dusche schräg übern Flur" für knapp 350 Euro vermietet und von verzweifelten Studenten abgenommen werden, fühlte ich mich gleich, als ich in meine etwa 26 (im Mietvertrag steht 28, aber die schummeln doch bestimmt) Quadratmeter für schlappe 290 Euro im Monat einzog, als hätte ich das große Los gezogen. Und dann schaute ich aus dem Fenster. Hui, das ist aber hoch! In meiner Zeit in Oldenburg hatte ich zwar auch schon mal im Dachgeschoss eines standardisierten Reihenhauses(von-Finckh-Straße) gewohnt, aber die Entfernung zur Straße aus dem dritten Stock in dieser Wohnung kam mir vor wie der Blick von der Hunte-Autobahnbrücke. Ich vermute, dass das der im Durchschnitt eher niedrigen Bebauungshöhe in Oldenburg geschuldet ist, und die Tatsache, dass ich als Einjähriger vor dem Umzug wohl nicht allzuoft vom Balkon unserer damaligen Wohnung im vierten Stock eines Hauses in der Adlerstraße geschaut habe, und wenn doch, mich nicht allzugut daran erinnern kann.

Und auch wenn die Behausung hoch gelegen und die Mitbewohner toll sind (die und einige Freunde, die ich hier tatsächlich gefunden habe, sind das Einzige, was ich wirklich vermissen werde, wenn ich wieder zurück nach Oldenburg gehe) - will es mir in der Stadt immer noch nicht so gern und gut gefallen. Warum, das kann man in der anderen Version dieses Textes auf dem Oldenburger Lokalteil nachlesen.

Unabhängig davon: "Be yourself, no matter what they say!" Und ich bin eben Oldenburger. Im Exil.

28
Feb
2011

Mehr Zeit zum Plagiieren, um davon zu profitieren!

Abgesehen davon, dass ich ganz klar nur ein Trittbrettfahrer auf dem Zug der großen Empörung um Herrn von und zu Googleberg, und nicht besonders sicher bin, ob die im Titel verwendete Form "Plagiieren" überhaupt korrekte deutsche Rechtschreibung oder nur von mir gut erfunden ist(falls sie, oder irgendetwas sonst in diesem Text, irgendwo abgeschrieben sein sollte, dann nur besten Wissens und Gewissens, außerdem völlig un- und nicht schuldbewusst), denke ich, dass der Sturm der Entrüstung daran gehindert werden muss, abzuflauen. Und von daher hier meine Meinung zu der Plagiatsaffäre.

Wie mensch weiß, befinde ich mich selbst zur Zeit mit durchaus von der Tagesform abhängiger Zielstrebigkeit im Begriff, an einer deutschen Universität ein Bachelorstudium abzulegen, das mich dann hoffentlich dazu berechtigt, in der schreibenden Zunft einen Dumpinglohn zu empfangen, sobald ich mich durch Praktika, freien Journalismus und Volontariat gekämpft habe. Außerdem wird vermutet, dass die Eierköpfe an der Uni mir möglicherweise die goetheschen Schachtelsätze aberziehen, indem sie mich nur auf Englisch schreiben lassen, was mich aber schon zu Schulzeiten nicht von der Verwendung solcher Sätze abgehalten hat. Aber genug davon. Wirklich geht es in diesem Absatz um meine zentrale Forderung: Gleiches Recht für alle.

Wenn also der PlagiatsVerteidigungsminister einen, wie von der Uni Bayreuth unmissverständlich festgestellt, unrechtmäßigen Doktortitel (für wie lange? 3,5 Jahre!) tragen und sich in der Zeit damit lächelnd auf Wahlplakaten abbilden lassen darf, zum Verteidigungsminister und vorher zum Wirtschaftsminister, grundsätzlich aber zum Gut-ausseh- und Sympathieträger-Minister ernannt werden kann, ohne, sobald ihn die Vergangenheit einholt, dafür die Konsequenzen ziehen zu müssen(-> Rücktritt! (Siehe letzte Absätze)) hätte ich doch ganz gerne für die nächsten 3,5 Jahre einen Bachelortitel mit der Bestnote 1,0, um mich bewerben zu können, einen tollen Journalistenjob zu bekommen, den ich dann aufgrund meiner Beliebtheit beim Volk (ich dachte da an Franz-Josef Wagner-mäßige Beliebtheit) trotz plagiarisiertem Bachelor nicht aufgeben muss, denn im Gegensatz zur Doktorarbeit von KT ist eine Bachelorarbeit von 15 bis 25 Seiten ja nun wirklich nicht die WWWelt.

Danke für die Aufmerksamkeit. Ich könnte noch viel mehr sagen, aber das wird schon anderswo deutlich meinungsmachender gesagt. Nur soviel: Ich finde, er sollte zurücktreten, so wie sein Parteigenosse aus dem Link bei -> Rücktritt!.

13
Jun
2010

INFORMATION DER STRASSENVERKEHRSÄMTER

In Deutschland hat sich die Qualität der Pkw- und Lkw-Fahrer deutlich verschlechtert.

Aus diesem Grund hat das Straßenverkehrsamt ein neues System eingeführt, um die schlechten Fahrer zu identifizieren. Mit sofortiger Wirkung werden allen Fahrern, die sich im Straßenverkehr suboptimal verhalten, Fahnen ausgehändigt. Diese Flaggen sind rot, mit einem schwarzen Streifen oben und einem gelben Streifen unten. Die auffällige Kennzeichnung macht es dem unbescholtenen Verkehrsteilnehmer leichter, unfähige Autofahrer zu identifizieren.

Die Fahnen werden gut sichtbar zwischen der Oberkante eines beliebigen höhenverstellbaren Seitenfensters und dem Türrahmen befestigt. Die Fahrer, die eine besonders schwache Leistung gezeigt haben, müssen je eine Fahne auf beiden Seiten ihres Autos befestigen, um auf ihre fehlende Fahrkunst und ihren Mangel an Intelligenz aufmerksam zu machen, im Ernstfall werden 4 Flaggen ausgegeben.


Mit der Bitte um Weiterleitung an andere Verkehrsteilnehmer, so dass alle die Bedeutung dieser Fahnen verstehen.

26
Apr
2010

Chris hat nen Schlampenstempel.

Chris (Eintracht Frankfurt) mit Tramp Stamp. Peinlich!

Ohne Worte. Okay, eins: Peinlich.

17
Feb
2010

Nächstes Ding zum drauf warten.

26.03. Single "Stumpf ist Trumpf 3.0" 09.04. Album "Vom Vintage Verweht".

Danke, Dendemann.

7
Feb
2010

Listen to Bob Marley, no, wait: Best Coast

Ich habs ja immer schwer, mich an neue Musik zu gewöhnen. Oder ich verknalle mich hals über Kopf in sie. Um mal meiner Pflicht und Schuldigkeit gegenüber meiner vernachlässigten Posh-Indie-Seite nachzukommen, habe ich mich also an "Best Coast" versucht.

Naja, und, was soll ich sagen, da gibts also jemanden, der oder die sich unglaublich viel Mühe macht, die Musik mit Bildern von irgendwelchen französischen 60er-Jahre-Arthaus-Filmen zu vermixen (Youtube-User khole71) und die Musik und so ist ja auch nicht störend, aber, tut mir Leid, Markus, tut mir Leid, liebe Indiegemeinde, das ist ansonsten nix für mich.

Apropros Markus, ich hab da ein neues Lied aufgenommen, mit dem relativ uninspirierten Titel "Freund". Leute sagen mir, dass er gut ist. Ich weiß nicht so recht. Der Beat ist ausnahmsweise nicht von Ingo, sondern schamlos geklaut, aber es geht in dem Fall um den Pathos und die krachenden Snares am Zeilenende, und naja...da ist Ghetto Gospel einfach nicht so leicht zu überbieten.

Anhören kann man ihn unter www.myspace.com/semtext , Kommentare (lieber hier, Myspace-Pinnwandeinträge sind IMHO Perlen vor die Säue)würden mich freuen.

Hier noch der Text, zum Mitlesen, oder neugierig machen:

[00:30]
wenn wir damals "da draußen" singend durch die straßen gingen
oder zur rocknacht und so weiter, warst du schon der king
in deinem mikrokosmos, der jetzt radikal erweitert ist
du bist im jetset, zumindest, soweit das mich betrifft.
manchmal schwer zu greifen, doch nur nen anruf entfernt
und eines, das hab ich von all den andren gelernt
die nicht mehr mithalten konnten in deinem kielwasser
man sollte sich nicht zu früh freuen, denn es wird noch viel krasser
mann, du hast dich so verändert, von damals bis heute
doch eines ist gleich geblieben, damals wie heute
du stehst in sturm und regen fest an meiner seite
und egal, was zwischen uns kommt, egal was sonst nicht bleibt, ne
wir zwei typen, egal, was uns im wege steht
wir schaffens durch die tiefste wüste, und durch den schnee, gerät
meine welt mal ins schleudern, fühlt sich alles so neu an
ruf ich nur bei dir an, und hör dich beteuern


es wird alles gut werden, solang wir freunde sind
solang dein leben grade mal nur für heute spinnt
ich back dich up, mann, bin für dich da, mensch
bin dein bester freund, den du schon seit hundert jahrn kennst
es wird alles gut werden, solang wir freunde sind
solang dein leben grade mal nur für heute spinnt
ich back dich up, mann, bin für dich da, mensch
bin dein bester freund, den du schon seit hundert jahrn kennst


und damals, als du hals über kopf einfach weg warst
weit weg nach australien, bevor ichs gecheckt hab
wär gerne mehr für dich dagewesen, habs nicht hingekriegt
vielleicht macht das auch jetzt recht wenig sinn für dich
hab nicht geschnallt, was bei dir abgeht, es war echt extrem
man muss schon verzweifelt sein, so schnell einfach wegzugehn
die situation war verfahren, und nicht für alle zu verstehn
doch im nachhinein würd ich sagen, war das alles klar zu sehn
ich hab verstanden, dass du weg musst, hast dich wieder gefangen
und deine gedanken sind dann durch meine lieder gegangen,
hab ähnlichen scheiß auch erlebt, doch hatte leider kein happyend
doch für dich kann ich mich freuen, und meine baggypants
die ich von dir habe, beweisen, dass du auch noch hip hop bist
auch wenn du das selbst nicht sagen würdest, der ganze businesshit
den hast du immer besser auf die reihe gekriegt als ich
und als musiker schreibst du auch mehr hits als ich

doch du bist rock, ich bin rap, wir sind so unterschiedlich
dass leute sich wundern, was uns zwei bloß verbindet
wir sind ein team für immer, so wie ollie und stan
flens und plop, fans und pop, so wie mollies und bäm!

[02:41]
es wird alles gut werden, solang wir freunde sind
solang dein leben grade mal nur für heute spinnt
ich back dich up, mann, bin für dich da, mensch
bin dein bester freund, den du schon seit hundert jahrn kennst
egal was auch passiert, solang wir freunde bleiben
wird uns nix überraschen können, selbst in den heut'gen zeiten
i got'cha back, you got mine, and this track was designed
to make your day when i ain't there, press play, then rewind![03:04]

[03:17]
es wird alles gut werden, solang wir freunde sind
solang dein leben grade mal nur für heute spinnt
ich back dich up, mann, bin für dich da, mensch
bin dein bester freund, den du schon seit hundert jahrn kennst
[begin fade out]
es wird alles gut werden, solang wir freunde sind
solang dein leben grade mal nur für heute spinnt
ich back dich up, mann, bin für dich da, mensch
bin dein bester freund, den du schon seit hundert jahrn kennst
[03:40]
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Semtext's Selbstdarstellung

Raps und Reflektionen, Gedanken und Spinnereien...

Information




Was nicht wert ist, gesagt zu werden, das singt man. (Pierre Augustin Baron de Beaumarchais, frz. Bühnenschriftsteller, 1732-1799)

Das hier ist schlicht, was die Überschrift sagt. Eine Selbstdarstellung. Manche würden sagen öffentliches Tagebuch im lockeren Wochenrythmus, andere wiederum Textsammlung. Mittlerweile auch Rezeptsammlung für Cocktails. Wasauchimmer.

Es ist und bleibt die Selbstdarstellung eines Hobby-Rappers, Poetry Slammers und freiberuflichen Journalisten aus Oldenburg, der von ganz mittig nach ganz oben will. Mit explosiven Texten, die wie Bomben in den Frieden fetzen. Hatte ich mal gedacht. Deswegen der Name Semtext. Wer's nicht kapiert, bitte einfach mal "Semtex" bei Wikipedia oder im Brockhaus nachschlagen.
Man kann von mir mittlerweile auch Texte korrekturlesen lassen.

.

KONTAKT
skype: semtext. (mit dem Punkt!)


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