24
Mrz
2005

Einfach ein Kind sein

Ich weiß, da fehlen noch ein paar Strophen. Die kommen noch. Im Prinzip ist das hier ein Rohbau. Aber soweit bin ich recht zufrieden...



(halber chorus) (ab 00:22)
möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
möchte nicht drinstehen, mama, das muss einfach ma dringend sein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und den ganzen scheiß da draußen ein stück weit abhalten// (bis 00:32)

(verse 1)
cool wie keith, trotzdem nicht schulisch mies//
und keine gangster's story so wie schooly d's//
trotzdem kann man auf ihn zählen, weil er sacht was'ser denkt//
und sich nicht treiben lässt wie scheiße, die im abwasser hängt//

war schon immer einer von denen, die ihr ziel vor augen haben//
und wenn ihm etwas fehlte, wusste er's genau zu sagen//
und kein grund laut zu klagen, er hatte ja alles was wichtig war//
und als er erwachsen wurde, war ihm alles richtig klar//

längst auf eigenen füßen, king vom eigenen reich//
auch wenns nur'n paar quadratmeter sind, alles war eigentlich tight//
doch vorbei ist die zeit trotz freundin und keinen geldsorgen//
trotz guten kumpels, die ihm, wenn doch, ihr geld borgen//

die welt zerfällt morgen, eigentlich schon seit gestern//
ist für ihn alles am zerfallen, und auch bei schwestern//
unterzukriechen - hilft leider nur bedingt//
er macht das radio an und hört ne stimme die da singt// (bis 1:15)

(chorus)
ich möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
einfach nicht drinstehen, mama, sach'ma bin ich'n pimp? nein.//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und die ganze außenwelt von mir ein stück weit abhalten//

möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
möchte nicht drinstehen, mama, das muss einfach ma dringend sein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und den ganzen scheiß da draußen ein stück weit abhalten// (bis 1:36)

(verse 2)
er ist kreativ, bringt die reime, macht sein b-boy ding//
turnt die tables, zeigt den ladies, wie sein freestyle klingt//
doch im tiefsten innern seines herzens ist er kein harter hund//
keiner der deine mudder ernst meint, auch nicht dein vater, und//

irgendwie flashen ihn battles in letzter zeit nicht mehr so richtig//
er beginnt zu erkennen, es sind andere dinge wichtig//
doch an sich ist er heute hier um die bühne zu rocken//
und sich dann mit den homies um ne bong voll grünes zu hocken//

allerdings fällt ihm dann was wie schuppen von den augen//
was ist eigentlich der grund fürs auf die bühne raufgehn?//
besinnt sich auf was er war, bevor er zu rappen begann//
besinnt sich auf - wo hat eigentlich dieser stress angefangen?//

geht in sich, checkt, dass da ein kleines kind bitterlich weint//
er das aber nicht zeigen will, denn es passt ins image nicht rein//
und nach hause kann er nicht - die jam ist grade gestartet//
aber es gibt da etwas, worauf er schon lange wartet//

(chorus)
ich möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
einfach nicht drinstehen, mama, sach'ma bin ich'n pimp? nein.//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und die ganze außenwelt von mir ein stück weit abhalten//

möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
möchte nicht drinstehen, mama, das muss einfach ma dringend sein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und den ganzen scheiß da draußen ein stück weit abhalten//

(verse 3)
schon seit frühsten kindesbeinen war alles geplant für ihn//
und in der grundschule sagten die leute: sach mal, ahnst du ihn?//
der junge ist so klug, und hat das leben noch vor sich//
und das war bildungsmäßig für ihn gerade mal der vortisch//

dann kam nämlich das eliteinternat mit schlips und kragen//
nach seinen freunden von vorher brauchte man ihn nicht zu fragen//
denn sein freund war der taschenrechner und vielleicht der klassenbeste//
wenn er es nicht selber war - verpasste die klassenfeste//

weil er fürs abi lieber lernte, anstatt sichs gut gehen zu lassen//
aber nur für seine eltern, weil die drohten ihn sonst zu hassen//
und nie hat jemand gefragt, ob er sich damit wohl wohl fühlt//
sein leben so geplant zu haben, denn er wirkte schon kühl//

und als er sein abi mit 1 abschloss, wars noch nicht zuende//
seine eltern hatten weitere pläne und banden seine hände//
ausbildung angefangen, dadurch den zivi übersprungen//
und dann ist in ihm auf dem weg zur arbeit dieses lied erklungen//

(chorus)
ich möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
einfach nicht drinstehen, mama, sach'ma bin ich'n pimp? nein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und die ganze außenwelt von mir ein stück weit abhalten//

möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
möchte nicht drinstehen, mama, das muss einfach ma dringend sein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und den ganzen scheiß da draußen ein stück weit abhalten//

(verse 4)

(chorus)
ich möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
einfach nicht drinstehen, mama, sach'ma bin ich'n pimp? nein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und die ganze außenwelt von mir ein stück weit abhalten//

möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
möchte nicht drinstehen, mama, das muss einfach ma dringend sein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und den ganzen scheiß da draußen ein stück weit abhalten//

(verse 5)

(chorus)
ich möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
einfach nicht drinstehen, mama, sach'ma bin ich'n pimp? nein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und die ganze außenwelt von mir ein stück weit abhalten//

möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
möchte nicht drinstehen, mama, das muss einfach ma dringend sein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und den ganzen scheiß da draußen ein stück weit abhalten//

(verse 6)
eien andere junge dame wollt' schon früh viel spaß im leben haben//
und nahm sich alle freiheiten, die ihre eltern ihr so eben gaben//
sie war immer schon ein wilfang, schwer zu kontrollieren//
und entwickelte sich zum blickfang, das war zu attestieren//

zu kapieren, welche macht sie hat, hat sie nicht lang gebraucht//
und seitdem nahm sie, was sie wollte, mit einem "danke auch!"//
sie tankte auf, indem sie sich nahm was sie brauchte//
und war nie eine person, die so leicht und einfach aufgibt//

und wenn sie mal unten lag, nur weil sie es eh wollte//
sonst immer obenauf und tonangebend - sonst revolte//
doch auf einmal tritt stagnation ein in ihr leben//
und wo zur hölle - hat es sowas schon gegeben//

noch so ein langes leben und es soll schon kein' spaß mehr machen//
also ab auf parties, ab auf drogen, und lass es krachen//
dann auf einmal das X auf der hand und nix im verstand//
trotzdem hat sie dann recht schnell ihr schicksal erkannt//

(chorus)
ich möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
einfach nicht drinstehen, mama, sach'ma bin ich'n pimp? nein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und die ganze außenwelt von mir ein stück weit abhalten//

möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
möchte nicht drinstehen, mama, das muss einfach ma dringend sein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und den ganzen scheiß da draußen ein stück weit abhalten//

(verse 7)

(chorus)
ich möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
einfach nicht drinstehen, mama, sach'ma bin ich'n pimp? nein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und die ganze außenwelt von mir ein stück weit abhalten//

möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
möchte nicht drinstehen, mama, das muss einfach ma dringend sein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und den ganzen scheiß da draußen ein stück weit abhalten//

(verse 8)

(chorus)
ich möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
einfach nicht drinstehen, mama, sach'ma bin ich'n pimp? nein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und die ganze außenwelt von mir ein stück weit abhalten//

möchte mich hinlegen, mama, möchte einfach ein kind sein//
möchte nicht drinstehen, mama, das muss einfach ma dringend sein//
einfach abschalten, mama, einfach abspalten//
und den ganzen scheiß da draußen ein stück weit abhalten//

(verse 9)
ich möchte einfach mal ein kind sein, verdammt//
möchte neugierig sein dürfen - was ist hinter der wand?//
es ist kindern bekannt dass sie sich keine sorgen machen müssen//
und sie wissen nicht dass mütter sie den ganzen tag vermissen//

ist der ranzen mal zerrissen oder hat man n aufgeschürftes knie//
ist die hose dreckig vom spielen - hat man als kind probleme? nie!//
das ist alles halb so wild wenn die ellis eingreifen//
und klamotten rocken auch ohne weltbekannte drei streifen//

alles ist so einfach - wenn die verantwortung nicht da wäre//
und wieviel träume könnt' ich träumen, wenn nicht schon lang klar wäre//
dass ich bis ich das große los zieh eher mittelmäßig dahindümpel//
weil mein schiff angelegt hat im nichtschwimmerbecken gewinntümpel//

ich möcht' ein kind sein, leben ohne konsequenzen//
möchte wie in der schule bei nem scheißlehrer einfach schwänzen//
möchte ausblenden was mir nicht gefällt doch leider klappt das selten//
in nem leben das so spannend ist wie in mönchengladbach zelten//

(line out)
doch wenn ich zuhause angekommen bin - was überall ist, wo ich mich so fühle//
kann ich auch dazwischen sitzen, hauptsache es sind die richt'gen stühle//
mama links, papa rechts, drumrum brüder und schwestern//
und in meinem kopf erinnerungen an schöne tage von gestern//

und dann bin ich wieder das kind, das ich schon so lange sein will//
das ich als kind nicht sein konnte, oder kanns sein dass ich mir das einbild'//
letztendlich auch egal solange mein home sweet home ist//
das geht raus an alle aggro typen, harte mcs und homies//

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Semtext's Selbstdarstellung

Raps und Reflektionen, Gedanken und Spinnereien...

Information




Was nicht wert ist, gesagt zu werden, das singt man. (Pierre Augustin Baron de Beaumarchais, frz. Bühnenschriftsteller, 1732-1799)

Das hier ist schlicht, was die Überschrift sagt. Eine Selbstdarstellung. Manche würden sagen öffentliches Tagebuch im lockeren Wochenrythmus, andere wiederum Textsammlung. Mittlerweile auch Rezeptsammlung für Cocktails. Wasauchimmer.

Es ist und bleibt die Selbstdarstellung eines Hobby-Rappers, Poetry Slammers und freiberuflichen Journalisten aus Oldenburg, der von ganz mittig nach ganz oben will. Mit explosiven Texten, die wie Bomben in den Frieden fetzen. Hatte ich mal gedacht. Deswegen der Name Semtext. Wer's nicht kapiert, bitte einfach mal "Semtex" bei Wikipedia oder im Brockhaus nachschlagen.
Man kann von mir mittlerweile auch Texte korrekturlesen lassen.

.

KONTAKT
skype: semtext. (mit dem Punkt!)


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