18
Jan
2009

News von heute

Stimmung: Verspannt.
Song: Petter feat. Rähinä Rec. Allstars - Det går bra nu (Suomi Version)
To Do: Online-Schreibkram vor der Deadline (23:59) fertig machen. Schwedisch-Hausaufgaben. Pragmatics-Vorbereitung. Schlafen.

Nur der Aktualität halber, ja, mich gibts noch. War am Samstag zum ersten Mal im "Zoo". Raudau & Rabatz Klub. Könnte man öfter hingehen. Mit Viviana und Helen zwei sehr "spezielle" Abendunterhaltungspartnerinnen getroffen. Hör- und halbwegs tanzbare Musik. N' Haufen CDs verteilt und Telefonnummern bei Leuten gelassen, die Konzerte veranstalten, mal sehen, ob es sich auszahlt. Arbeite zur Zeit sehr viel, denn das Geld wird bitter benötigt. Dienstag geht mein Führerschein-Nachschulungskurs los. 320 Tacken kostet der Spaß, und mein Kontostand, der sich über Weihnachten fast wieder erholt gehabt hätte, geht dann wieder in Richtung -800. Naja, man ist nur einmal jung. Und fährt auch nur einmal während seiner Probezeit so sehr zu schnell, dass es solche Konsequenzen nach sich zieht.

Und ich habe ein altes Lieblingszitat wiederentdeckt. Niccolò Machiavelli, der alte Haudegen, bringt es mal wieder vollkommen auf den Punkt:

"Jeder sieht, was du scheinst.
Nur wenige fühlen, wie du bist."

Vielleicht krieg ichs ja irgendwie hin, diese dämliche Maskerade zu beenden. With a little help from my friends.

13
Jan
2009

Sibirien lässt grüßen.

Stimmung: Entspannt.
Song: Wise Guys - Mädchen Lach Doch Mal
To Do: noch 'n bisschen zocken, dann pennen.


Ich habe ja früher folgendes gedacht: Weiter im Norden ist es kälter als tiefer im Süden. Seit einem Jahr und knapp dreieinhalb Monaten lebe ich nun tiefer im Süden, und, naja, wie soll ich sagen, es hat sich nur teilweise bewahrheitet, was ich da als in Stein gemeißelt glaubte.
Hier in Tübingen, aus norddeutscher Perspektive quasi am Alpenrand, oder, im Grunde schon in der Schweiz, ist es im Sommer wärmer. Ja. Und zwar zu warm. Da würde ich mich am Liebsten jeden Tag in einer Kühlkammer einschließen. Im Winter hingegen - und dafür gibt es eine geothermisch und meteorologisch komplett widerspruchs- und einwandfreie Begründung, ist es hier VERDAMMT NOCHMAL VIEL KÄLTER ALS ZUHAUSE!

Der Grund dafür liegt in der temperaturspeichernden Eigenschaft großer Wassermassen, wie zum Beispiel der zahlreichen Regenwolken über Oldenburg, oder auch der im Grunde nicht wirklich weit entfernten Nordsee. Vielleicht eher nur der Nordsee. Aber wer weiß das schon. Naja, diese große Wassermenge muss im Sommer ja auch erst mal aufgeheizt werden. Deswegen geht ein großer Teil der Sonnenergie, die hier im Süden nur den kargen Fels aufheizt, der die Temperatur natürlich unbarmherzig abstrahlt, im wahrsten Sinne der Worte baden, und deswegen ist es des Sommers (an der Küste, nicht im Norden generell) kälter als im Inland. Weshalb es ansonsten nahe der Pole kälter ist, kann sich jeder Idiot anhand der Erdkrümmung und der Position der Erde im Vergleich zur Sonne hoffentlich selbst klar machen. Naja, um eine lange und ausschweifende Geschichte abzukürzen, diese Wassermassen funktionieren im WInter genau andersherum: Sie verlieren ihre Temperatur auch langsamer als Erdkruste, d.h. das Wasser kühlt nicht so schnell aus, gibt dabei seine relativ gesehen "hohe" Temperatur langsam ab, und beschert den Anwohnern in den Küstenregionen einen temperaturmäßig gesehen milderen Winter als denen im Inland.

Was das konkret mit dem Ausliefern von Pizzas zu tun hat, fragt ihr euch sicher. Nun, lasst es mich so gefühlsneutral wie möglich ausdrücken: DIE GESUNDHEIT MEINER ZEHEN UND FINGER HÄNGT DAVON AB!!!

Heute durfte ich drei Stunden (gerundet) auf dem nicht im Geringsten windgeschützten Sitz eines Honda Zoomer verbringen, und habe in der Zeit erstens die Unversehrtheit meines rechten Ellenbogens bei einem glatteisbedingten Sturz eingebüßt, und zweitens jeglichen höhnischen Spruch meinerseits an jemanden, der sich in meiner Gegenwart über zu niedrige Außentemperaturen beschwert hat, bereut. Ich bin ja echt hart im Nehmen, aber bei diesem schneidenden (Fahrt-)Wind bringen selbst Handschuhe, dicke Jacke, Schal und sonstge Kinkerlitzchen wenig. Zumindest meinen Zehen und Fingern.

Liefertechnisch ist im Grunde nix außergewöhnliches passiert, das übliche Trinkgeld und der ein oder andere flotte Spruch hier und da, und ein pausenbereinigter Stundenlohn (Trinkgeld auf Gesamtarbeitszeit umgerechnet) von 7,73 € runden den Tag gut ab. Morgen auspennen, keine Uni(bis auf das Tutorial um 15 Uhr), so lässt sich's leben.

Gute Nacht, Welt.

PS: Tja, das Lied hat tatsächlich auch einen Grund.

11
Jan
2009

Introduktion

Wie einige meiner geneigten Zuleser ja bereits wissen, verdiene ich einen kleinen Teil meiner Brötchen damit, indem ich bei einem Dienstleister arbeite, der notleidende Menschen gegen Bezahlung wieder glücklich und zufrieden macht. Nein, im Schwulenpuff bin ich nicht gelandet, auch wenn die dort sicher besser bezahlen. Aber, ich bin sicher, mein Job wird mich auch irgendwann mal dorthin führen.
Ich war in Tübingen nämlich schon fast überall. Und vorher in Oldenburg auch. Überall, wo Menschen wohnen, arbeiten, und manchmal auch beides zusammen. Überall, wo Menschen Hunger haben. Nur da, wo keine Menschen sind, die Hunger haben, war ich noch nicht. Und in der Südstadt. Das wiederum hat damit zu tun, dass zwei Filialen meines glorreichen Arbeitgebers sich um das leibliche Wohl der EInwohner dieser Stadt kümmern.

Und nachdem ich letztens davon hörte, dass einer meiner Kollegen darüber auch fleißig in seinem Blog schreibt, was ihm so lustiges und nicht so lustiges passiert, wenn er auf der Suche nach Hausnummern und Klingelknöpfen ist, habe ich mich entschlossen: Ich mach das ganz schamlos nach. In dieser, nach dem berühmten Futurama-Zitat benannten Rubrik (siehe unten), werde ich ab jetzt meine wirklich schrägen und ironischen bis nervenzerfetzenden Abenteuer als Pizza-Fahrer niederschreiben. Freut euch auf schonungslose Beschreibungen aus dem Alltag in einem mittelmäßig bezahlten 400-Euro-Job. Starting - now.

5
Jan
2009

Die 3 unnötigsten Autos, die ich unbedingt haben muss.

1. Pontiac G8 Sport Truck (El Camino) Klick

2. Dodge Ram SRT-10 Klick

3. Ford F-250 Super Chief Klick

1
Jan
2009

In Soviet Russia, Google googles YOU!

Naja, ganz soweit ist es noch nicht gekommen, aber schaut mal, was passiert, wenn man auf der Google-Hauptseite "Find Chuck Norris" eingibt (mit Anführungszeichen), und dann auf "Auf gut Glück" klickt. Die Jungs haben Humor.

Und mögen Memes.

29
Dez
2008

Auf zum Zahnarzt.

Toll. In einer Stunde muss ich hin. Bloß dieses Jahr noch. Wie bekloppt. 10 Euro für 3 Tage Praxismist ausgeben, und dann am 1. Januar darf ichs gleich wieder bezahlen. Und das alles nur wegen irgendeinem Bonuskram. Großartig. Danke, Ulla Schmidt. Ich würde lieber (wie früher) einfach nicht zum Zahnarzt gehen. Und die Krankenkasse hält trotzdem ruhig. Scheint aber so nicht zu funktionieren.

16
Dez
2008

Meine Lieblingsplatten dieses Jahr

1. Everlast - Love, War and the Ghost of Whitey Ford
2. Roger - Alles Roger
3. Dendemann - Abersowasvon(Live)
4. Breaking Benjamin - We Are Not Alone (okay, ist von 2004, aber ich hab dieses Jahr zum ersten Mal von der Band gehört)

Außer Konkurrenz: Peter Fox - Stadtaffe (Blöd, dass ich das ursprünglich vergessen hatte...short time memory sucks). Ja, und noch eine großartige CD hab ích vergessen: The Killers - Day & Age. Was mache ich eigentlich in der Zeit, in der ich keine Musik höre? Ich glaube, ich lösche jedes Mal mein Gehirn.

Ferner liefen: Die Kosmoproleten - Ausverkauf.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Das Album ist fertig. Es befindet sich noch in der Postproduktions- und Demo-Erprobungs-Phase...aber dazu mehr, wenn ich wieder in Tübingen bin.

14
Okt
2008

Chrakterkopf verzweifelt gesucht!

Subjektiv gesehen, hatten wir auf Schalke auch schon etwas längere Zeit keine polarisierende Kultfigur mehr, an der sich landauf, landab die Geister schieden. Rudi Assauer tritt geduldig in die Fußstapfen weiterer ehemaliger Charaktermanager wie zum Beispiel Reiner "Calli" Calmund und macht TV-Werbung, Interviews und Werbespots. Die Zeiten des "Sonnenkönigs" Eichberg sind zum Glück noch länger vorbei, so lange, dass ich sie aktiv gar nicht mehr miterlebt habe, da ich erst seit 1992 Fan bin, und so gesehen auch erst seit 1995 das Geschehen abseits des Rasens wirklich lückenlos verfolge. Streng genommen, braucht man so jemand bei uns auf Schalke auch.

Wer bietet sich da spontan an? Andreas Müller vertritt ja verbal eher den Typ Samthandschuh mit tief in der Tasche vergrabenem Schlagring, und gibt Schalke meist eine ganz neue Art von Seriösität und medialer Diplomatie, um aber in passenden Momenten auch die richtigen Worte eines Menschen zu finden, der selbst lange Jahre Fußballfelder umgegraben hat, und insofern weiß, wovon er spricht. Also eher nicht. Obwohl er gerade unter Schalker Fans mit seinen nicht immer unumstrittenen Transferentscheidungen für Zündstoff sorgte, wissen mittlerweile immer mehr Anhänger der Königsblauen den neuen Manager zu schätzen.

Fred Rutten bietet auch nicht wirklich genug Angriffsfläche, was auch an seinem noch nicht ganz optimalen Deutsch liegen mag. Dass er sich in Interviews häufig nicht ganz unfallfrei vorgetragener Floskeln bedient, sorgt eher für Erheiterung, oder für Missverständnisse, als dafür, dass er nun bundesweit die Fingerspitzen, Herzen und Köpfe der Fußballbegeisterten beschäftigt.

Josef Schnusenberg war am Anfang seiner Amtszeit als Präsident häufig für einen unbedachten Kalauer gut, von denen sich einige auch zum Bumerang entwickelten, hat sich jedoch in letzter Zeit höflich zurückgehalten, und aufs Bilanzieren und Händeschütteln beschränkt. Also auch kein wirkliches Enfant Terrible.

Sogar das Schalker Spieler-Urgestein Gerald Asamoah, mittlerweile in seiner zehnten Spielzeit bei den Knappen, der sich unter seinem ehemaligen Jugendtrainer Slomka noch die ein oder andere mediale Freiheit nahm, unter anderem durch das Fordern von Spielzeit in Interviews, unter Androhung von nicht näher genannten Konsequenzen für den stets lächelnden Übungsleiter, hat sich mittlerweile klaglos in ein Reservistendasein gefügt und spielt lieber daheim mit seinen Zwillingen, als den maximalpigmentierten Hanswurst für den Blätterwald.

Muss man um uns Schalker Angst haben? Werden wir am Ende ein glatt gebügelter Club, in dem im Stadion die die eigenen Spieler auspfeifenden Modefans und Haupttribünensitzer der größte Aufreger sind? Man könnte meinen, die Königsblauen wähnten sich auf dem besten Weg in eben jene Richtung, als es am Wochenende mal wieder einen tollen Skandal (BILD-Zitate: "Zoff!" "Riesen-Krach!" "Eklat um Kuranyi!") gab, der die Kritiker in dieser Hinsicht verstummen ließ.
Kevin Kuranyi flüchtet aus dem Signal Iduna Dings...für polemische Menschen war der Flachwitz schon abzusehen, bevor er überhaupt auf irgendeiner Titelseite stand. Und er (als Kevin, nicht der Flachwitz) erzeugte ein Medienecho, das sich gewaschen hatte. Hüben wie drüben fallen seit Samstag die Journalisten, Kolumnisten, Reporter, Kamerateams und Fotografen über den Nationalmannschaftsflüchtling her und lassen in der Mehrzahl leider wenig gute Haare an ihm. Es gibt ein paar Stimmen, die ihm auch zugute halten, in seiner Situation das einzig Richtige gemacht zu haben, in der Majorität wird aber blind drauflos geprügelt, ohne die Hintergründe dafür zur Kenntnis zu nehmen, geschweige denn erfahren zu haben oder wissen zu wollen.


Und da haben wir ihn doch, den Charakterkopf! Bei den eigenen Fans wurde er vom Moses (er spaltete das blaue Meer in diejenigen, die erkannten, wie wertvoll er für die Mannschaft ist, selbst wenn er mal nicht die Bude trifft, und in diejenigen, die irgendwas mit seinem Aussehen oder Modegeschmack in den falschen Hals gekriegt hatten, und dann jede Gelegenheit wahrnahmen, wenn er mal wieder im Rücken, auf Hüfthöhe und außerdem mit der Geschwindigkeit eines Vollspann-Volleyschusses angespielt wurde, um darauf hinzuweisen, was für eine unglaublich schlechte Ballannahme dieser "so genannte Profifußballer" denn haben würde. Vom hohen Ross des Hobbyjournalisten herab lässt sich sowas wunderschön polemisch aufteilen, und ich bin mir sicher, dass es auch noch andere Volksgruppen innerhalb der Schalker Fanszene gab, die über ganz andere Sachen nachdachten und -denken, aber das soll für den plakativen Vergleich erst einmal reichen, und wenn man lange genug darüber nachdenkt, wird man sich auch einer der beiden Kategorien irgendwie zuordnen können. So der treffende Kommentar, den man aus berufenen Fan-Mündern schon hören konnte: Würde Kevin Kuranyi heißen und aussehen wie Ebbe Sand, und keine südamerikanischen, sondern skandinavische Wurzeln haben, gäbe es in der Hinsicht gar kein Problem.) zum Messias.


Nun hat es sogar die Zeitung mit den großen Buchstaben gemerkt: Die Schalker Fans sind, nach anfänglicher Aufregung über das gesamte Thema, nun in großer Zahl glücklich über den wie auch immer (aus-)gearteten Austritt/Rauswurf aus den Nationalmannschaft, es gibt im Internet und im Stadion Schlachtpläne, den Jungen "Jetzt wieder auf die richtige Bahn zu bringen", und selbst der Verfasser ertappte sich heute in aller Herrgottsfrühe dabei, wie er bei einem Internet-T-Shirt-Druck- und Versandhändler ein blau-weißes T-Shirt mit dem selbst gewählten Brustaufdruck "Club. Not Country!" und der Rückennummer 22, sowie dem Namensschriftzug des Schalker Mittelstürmers bestellte.

Und da haben wir ihn doch, denjenigen, der das Land und die Fanszene spaltet, außerhalb Gelsenkirchens gleichermaßen unbeliebt wie innerhalb vergöttert wird! Rudi Assauers legitimer Nachfolger ist ein junger Mann, der sich in den letzten Jahren mit viel emotionalem Nationalmannschafts-Ballast herumgeplagt hat, nicht zuletzt der völlig unverständlichen Ausbootung vor der WM 2006, zu Gunsten des mehrere Klassen schlechteren Mike Hanke, nachdem er in der Qualifikation vorher, und, für keinen Fachmann überraschenderweise auch in der Qualifikation zur Euro 08, gut genug war, die von viel weniger Publikum beachtete Drecksarbeit zu erledigen. Er poltert nicht laut herum, sondern lässt auch andere Emotionen sprechen, zeigt, dass er verwundbar ist, zeigt, dass er auch nur ein ganz normaler Mensch und keine hochgezüchtete Fußballmaschine ist. Das bringt ihm in Schalker Fan-Kreisen hauptsächlich verdiente Hochachtung ein, denn nicht nur der Rapper Curse sagte einmal treffend: "Ich bin für die, die sich Blöße geben, damit wir sehen und verstehen//dass die echten Weisen in Schwäche zeigen die Größe sehen."

Und wir Schalker können "unseren" Kevin jetzt noch viel länger für uns behalten. Denn da er jetzt in den nächsten Jahren, oder zumindest, bis Joachim Löw den Weg aller nur halbwegs erfolgreichen Trainer gegangen ist, nicht mehr in der Nationalmannschaft auf der Bank oder Tribüne sitzen muss, wird er sich für Königsblau umso mehr den Hintern aufreißen. Erstens, da er jetzt merkt, nachdem er durchs Tal der Tränen(bzw. Pfiffe) gehen musste, dass auf der anderen Seite jetzt ein großer Rückhalt bei Vereinsoffiziellen und Fans auf ihn wartet, und zweitens, wie schon öffentlich spekuliert wurde, sein "Marktwert darunter extrem leiden würde". Kann uns doch nur gut passen. Dann bleibt er wenigstens hier, und geht nicht zu Barca oder Bayern, so wie Gomez und Adler.

Ich freue mich drauf.

Blutende Wunden

(00:48)
klar, jeder geht mit dem thema anders um,
wie dieter bohlen mit thomas
vor lauter schmerz ham' manche schon ne panzerung,
und andre wurden zeugen jehovas
manche sind nach außen hin echt abgestumpft,
so wie wenn man einen braucht, jeder bleistift
doch erwartest du's nicht, fragen sie "was ist, jung?",
und machen psychoanalyse, bis man beichtet

es gibt so viele verschiedene arten damit umzugehn,
ich glaub, die hauptsache ist aber, man tut es
und auch wenn es nochmal schmerzt, echt unbequem,
wunden schließen sich nur, wenns vorher blutet.
es gibt so viele verschiedene arten damit umzugehn,
ich glaub, die hauptsache ist aber, man tut es
und auch wenn es nochmal schmerzt, echt unbequem,
wunden schließen sich nur, wenns vorher blutet.

(01:36)
und ich rap halt drüber, schreib nen text darüber
vom problemlösungssaufen hab ich becks bald über
meine lunge ist geteert, gefedert, ich seh aus, wie gerädert
hab keinen boden unter den füßen, weil das echt wehtat
heulen, weinen & traurigsein, verdammt, ich habs versucht damit
doch wenn man ansonsten leider nur n krasser loser ist
dann tuts das nicht, ey, dann kommen nicht mal tränen raus
was nicht bedeutet, dass ich darüber nicht zu reden brauch.
dass es schwer ist emotionen zu zeigen, heisst nicht, dass ich keine hätte
es ist ein teufelskreis, der schwer zerbricht, aus dem dich nur eines rettet
man muss einsehn dass die taktiken, die einen bis hier gebracht haben
wohl nicht richtig im takt ticken, und deswegen keine kraft haben.
zurück zur normalität würd ich gerne, doch das geht nicht
so lang ich das pausenlos im kopf hab wie nen fetisch.

(02:24)
es gibt so viele verschiedene arten damit umzugehn,
ich glaub, die hauptsache ist aber, man tut es
und auch wenn es nochmal schmerzt, echt unbequem,
wunden schließen sich nur, wenns vorher blutet.
es gibt so viele verschiedene arten damit umzugehn,
ich glaub, die hauptsache ist aber, man tut es
und auch wenn es nochmal schmerzt, echt unbequem,
wunden schließen sich nur, wenns vorher blutet.(02:48)

(gesprochen)
ich krieg meine gefühle nicht in normale worte gefasst
wenn schon, dann wäre es einfach, wie qualen, mord oder hass
aber es ist was schizophrenes, kingt fast nach diogenes
mein herz ist in der tonne, direkt neben meinem penis
frau sagt, dass männer damit denken, dazu ein einspruch
zumindest wäre ich dann kein mann mehr, seit mich das heimsucht
ich denke gar nicht wirklich, handle reflektiv geprägt
und leb in der vergangenheit, ob es noch tiefer geht?
(ab hier wieder gerapt)
zu sinken wäre möglich, halt mich an der oberfläche
ertrinke nicht im selbstmitleid, auch wenn ich das so gern hätte
einfach schluss machen, das was ich noch hab, einfach wegwerfen
dann können mich eltern, freunde, uni, nicht mehr mit dem dreck nerven
es ist zu deprimiererend, zieht mich runter wie ein bleigewicht
alle anderen kommen ständig weiter, doch wo bleibe ich?
es ist nicht einfach, das hab ich eingesehen
versuch, voranzukommen und trotzdem bleib ich stehn
ich muss mich selbst befreien, denn ich hab selbst den käfig gebaut
in dem ich gefangen bin, und da muss ich selbst wieder raus
es braucht zeit, es braucht kraft, es braucht viel, was ich nicht hab
zumindest zur zeit nicht, hab nur den stift und das blatt
das mikrofon, die beats mit streichern und depressiver stimmung
das feedback von leuten, die mir sagen, halt durch, es bringt dich nicht um
das ist mein ventil, durch das ich all das gehen zu lassen versuche
was mich quält, und was mich lähmt, und was ich nicht zu hassen versuche!

es gibt so viele verschiedene arten damit umzugehn,
ich glaub, die hauptsache ist aber, man tut es
und auch wenn es nochmal schmerzt, echt unbequem,
wunden schließen sich nur, wenns vorher blutet.
es gibt so viele verschiedene arten damit umzugehn,
ich glaub, die hauptsache ist aber, man tut es
und auch wenn es nochmal schmerzt, echt unbequem,
wunden schließen sich nur, wenns vorher blutet.
es gibt so viele verschiedene arten damit umzugehn,
ich glaub, die hauptsache ist aber, man tut es
und auch wenn es nochmal schmerzt, echt unbequem,
wunden schließen sich nur, wenns vorher blutet.

[outro: taichi textsample aus "endgültig"

"guck, ich werd dich nicht hassen, du hast ein' platz in meim' herzen,
ich wünsch dir viel kraft auf deinem weg erwachsen zu werden,
und vielleicht, ganz vielleicht, könn' wir irgendwann wie freunde reden,
doch ich muss jetzt weg, aus dieser wohnung, in mein neues leben!"]

12
Okt
2008

Interview mit einem...

...Vampir Rapper.

Hallo und vielen Dank, dass du dir für dieses Interview Zeit genommen hast, Semtext. Und, wie ich sehe, hast du noch jemand mitgebracht. Also fangen wir nochmal neu an.

*trommelwirbel*

Interview mit zwei Rappern!

Heute hier vor Ort sind zwei junge Männer, in etwa gleich alt, mit deckungsgleichen Vorlieben, was Rap, Sprechgesang und Mädchen...

Semtext(fällt lächelnd ins Wort): Ja, stimmt,...sogar was Schlafgewohnheiten, Trinkverhalten und generelle körperliche Abhängigkeiten angeht. Aber das ist im Grunde ja nicht verwunderlich, oder?

CPH4R: Nein, ganz und gar nicht. Ich meine, immerhin sind wir ja Zwillinge, insofern würde es sicher für Verwirrung sorgen, wenn wir zwei allzu unterschiedlich wären.

Frage: Aber es gibt einen Punkt, an dem ihr nicht ganz übereinstimmt, habe ich mir sagen lassen. Was ist das genau?

(Beide fangen simultan an zu reden, brechen ab, lachen. CPH4R lehnt sich zurück.)

Semtext: Battlerap. Ja, also, ich bin zumindest der Meinung, dass man im Battlerap auch mal richtig auf die Kacke hauen darf, solange es nicht unauthentisch rüberkommt. Ich meine, ich renn ja auch nicht auf der Straße rum und begrüße jeden, der mir entgegen kommt mit "Ey, Fick doch deine Mutta, Alta, Hurensohn, du Mißgeburt, du!" Wenn ich aber so reden würde, hätte ich echt kein Problem damit, das auch im Battlerap zu verbalisieren. Mein Bruder meint aber, dass Battlerap generell keine gute Idee ist. Was ich durchaus verstehen kann, aber ich bin einfach noch nich so resiginiert wie er.

CPH4R: Das sagst du jetzt auch nur, weil du weisst, dass ich dich dafür nicht auf Youtube disse.

Semtext: Ja, klar. Wenn du das tun würdest, hätte ich natürlich richtig Angst vor deinem Gefronte, Dicker, und würde sowas nie laut flüstern. Geschweige denn sagen.

Frage: Moment, moment. Wir wollen hier doch keinen Bruderkrieg provozieren, das ist bisher immer schief gegangen. Ich nehm einfach schnell die nächste Frage: CPH4R, um dich ist es ja in den letzten 5 Jahren erstaunlich ruhig geworden. Die Frage "Lebst du noch?" kann ich mir ja angesichts deiner Anwesenheit sparen, viel interessanter wäre demzufolge die Frage: Machst du überhaupt noch Musik?

C: Jein. (denkt nach) Also, aktiv hab ich jetzt seit etwa 6 Jahren kein Mikrofon mehr in der Hand gehabt, aber dafür um so mehr Stifte und Papier vor mir liegen. Man könnte sagen, ich habe so ein bisschen das Lager gewechselt, stehe jetzt nicht mehr aktiv im Rampenlicht, sondern ziehe im Hintergrund die Fäden. Für die Beats, an denen wir uns vergehen, ist natürlich immer noch Ingo a.k.a. Zufallbeats zuständig, in den Sektor will ich auch gar nicht. Aber ich hab mich ein bisschen weitergebildet, also, im Großen und ganzen kann man sagen, ich mach jetzt so'n bisschen Songwriting, Tontechnik, Aufnahmetechnik, Vorab-Mixing, bevor die Aufnahme dann wirklich zum Mischer kommt und alles sowas. Rappen tu ich allerdings nicht mehr. Das gefällt mir auch gar nicht mehr so gut.

S: Und das ist auch okay so, dafür brauch ich mich, abgesehen vom Songwriting, was wir wirklich zu gleichen Teilen und gleichberechtigt machen, und vom Rappen, wirklich um gar nichts kümmern. Es ist traumhaft, wirklich, das ist das Leben der Stars, sag ich euch. Texte schreiben, und dann ans Mikrofon stellen und rappen, und jemand anders macht die Friemelarbeit für dich.

F: Und das sorgt nicht für dicke Luft im Hause Blum, wenn der eine nur genießt und chillt, und der andere die Drecksarbeit macht?

C: Das kommt immer ganz auf die Definition von Drecksarbeit an. Für mich ist das alles gar kein Thema, ich mach das gerne, ich schneide und mische gerne irgendweche Acapella-Schnipsel auf dem Beat zu nem Lied zusammen. Dass das nicht jedermanns Sache ist, kann ich verstehen! Aber mir machts nen Haufen Spaß, und auf das Endprodukt bin ich immer stolz wie Oskar, selbst wenn ich kein einziges Wort auf dem Track gesagt habe. Ich weiß ja, was mein Beitrag dazu ist, und das reicht mir. Da sind Semtext und ich auch total unterschiedlich, er genießt es halt, im Rampenlicht zu stehen, und ich hab dann zum Glück irgendwann gemerkt, dass ich mehr so der schüchterne Typ mit dem verlegenenen Grinsen bin.

S: Das seh ich genauso. Ich mein', wenn ihm das unangenehm ist, und er nicht von irgendwelchen Leuten gefeiert werden will, dann...ist das eine Last, die ich voll und ganz auf mich nehmen kann. (grinst) Und es ist ja nicht so, dass du ganz ohne Komplimente ausgehst...

C: Das stimmt, letztens wars ein wenig seltsam, beim Musikvideodreh kam dann 'n Mädchen an, die war vielleicht 15, und hat sich anscheinend so gefreut, uns zu sehen, dass sie uns alle umarmt hat, aber bei mir ist sie am längsten hängengeblieben, und flüsterte mir noch ins Ohr: "Toller Sound!" Ich weiß auch nicht so recht, was ich genau davon halten soll, aber bei allen anderen Crewmitgliedern, inklusive meinem Bruder, hat sie das nicht gemacht, das haben wir später zumindest evaluiert. (macht ein skeptisches Gesicht)

F: Stichwort Musikvideo, ganz kurz und schmerzlos: Wann ist es fertig? Wie ist der Status?

S: Puh, ganz genau kann ich dir das auch nicht sagen, da müsste ich schon den Regisseur anrufen, der kümmert sich gerade um Schnitt und weitere Postproduktion. Soviel also zum Status. Ich geb einfach mal ne vorsichtige Prognose ab: Ende Oktober/Mitte November sollte die Sache fertig sein. Rechtzeitig als Promotionsmaßnahme zum neuen Kosmoproleten-Album...

C: ...das im Dezember erscheinen wird. Wie immer produziert von Zufallbeats, mit mir an den Reglern und am Text, und Semtext am Mikrofon.

F: Das ist ein vernünftiges Schlusswort. Danke fürs Interview, Jungs, es hat Spaß gemacht, hier zu sein, und spätestens zum Albumrelease werden wir uns hier wieder treffen, bei Semtext im Wohnzimmer, denn dann gibt es bestimmt noch ne ganze Menge Neues zu erzählen!

10
Okt
2008

taichi - Endgültig

"eigentlich war ich sicher, mit dir zieh ich meine kinder groß"

"ich hatte so gehofft, mich wegen dir nie so zu fühlen,
nie diesen kloß zu spüren, der jetzt in meinem hals sitzt"

"du warst mein lieblingsmensch, guck, jetzt sind wir getrennt,
und es tut verdammt weh, dass ich dich nie wieder liebling nenn"

"guck, ich werd dich nicht hassen, du hast ein' platz in meim' herzen,
ich wünsch dir viel kraft auf deinem weg erwachsen zu werden,
und vielleicht, ganz vielleicht, könn' wir irgendwann wie freunde reden,
doch ich muss jetzt weg, aus dieser wohnung, in mein neues leben!"


Wahnsinn. Taichi. Einer der wenigen guten Rapper aus Berlin. Auszüge aus der neuen Single "Endgültig", die seit einem knappen Monat zu kaufen ist. Besser kann man das einfach nicht in einem Raptext ausdrücken. Ich zumindest nicht.

Video hier bei Myspace zum Angucken: Klick!
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Semtext's Selbstdarstellung

Raps und Reflektionen, Gedanken und Spinnereien...

Information




Was nicht wert ist, gesagt zu werden, das singt man. (Pierre Augustin Baron de Beaumarchais, frz. Bühnenschriftsteller, 1732-1799)

Das hier ist schlicht, was die Überschrift sagt. Eine Selbstdarstellung. Manche würden sagen öffentliches Tagebuch im lockeren Wochenrythmus, andere wiederum Textsammlung. Mittlerweile auch Rezeptsammlung für Cocktails. Wasauchimmer.

Es ist und bleibt die Selbstdarstellung eines Hobby-Rappers, Poetry Slammers und freiberuflichen Journalisten aus Oldenburg, der von ganz mittig nach ganz oben will. Mit explosiven Texten, die wie Bomben in den Frieden fetzen. Hatte ich mal gedacht. Deswegen der Name Semtext. Wer's nicht kapiert, bitte einfach mal "Semtex" bei Wikipedia oder im Brockhaus nachschlagen.
Man kann von mir mittlerweile auch Texte korrekturlesen lassen.

.

KONTAKT
skype: semtext. (mit dem Punkt!)


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