Zwei schwarze Superhelden.
Mit den oben erwähnten Personen kennt sich der Verfasser des ersten Buches anscheinend so gut aus, dass er seinem Sohn selbiger sein möchte, und das musikalisch eindrucksvoll untermalt auf seinem Album Dis wo ich herkomm, Untertitel: Deutschland Deluxe. Die Rede ist natürlich von Samy Deluxe, dessen wie das Album betitelte Buch(erschienen bei ro ro ro, 8.95 € ) sich heute morgen meiner Aufmerksamkeit erfreuen durfte. Die 218 Seiten waren schnell gelesen, nicht deshalb, weil der Rapper aus Hamburg nichts zu sagen hat, im Gegenteil, sondern weil er es nicht besonders ausführlich tut. Das Buch, von Herrn Sorge in Coproduktion mit dem Journalisten Götz Bühler verfasst, erzählt seine Geschichte vom Anfang im Jahr 1977 bis heute, deutet in nett erzählten Anekdoten viel an, lässt leider aber auch viel aus, und ist manchmal ein wenig zu seicht zu lesen, ein wenig glattgebügelt, ein wenig zu oberflächlich, wo man sich mehr Tiefgang erhofft hätte(beispielsweise über die Anfangszeiten im Eimsbush Bassment, oder aber auch die Zeit zwischen 2003 und 2005, als Samy zum Abziehbild des gemeinen Ami-Rappers wurde). An einigen Stellen stutzte ich richtiggehend, und war mir sicher, Passagen entdeckt zu haben, die Samy auf gar keinen Fall selbst geschrieben hat.
Diese kleinen Wackler schaffen es aber nicht, das Bild des immer noch rappenden, immer noch kiffenden, aber mittlerweile auch politisch denkenden, sozial engagierten Samy zu übertünchen. Nein, sie machen Lust auf mehr. Finde ich. Und es ist alles in allem eine kleine deutsche Erfolgsstory, die in diesem Buch beschrieben wird. Einer, der es von ganz unten nach ganz oben geschafft hat.
Der andere schwarze Superheld ist der mittlerweile mächtigste Mann der Welt: Barack O. aus H. hat 2006 ein Buch geschrieben, durch das ich mich seit einiger Zeit zu kämpfen versuchte. Auf Seite 152 habe ich heute aufgegeben. Der für Amerikaner griffige Titel "The Audacity of Hope" (dt. Die Kühnheit/Verwegenheit, oder Das Wagnis, bzw. Der Mut, zu hoffen/Hoffnung zu haben., der deutsche Titel des Buches lautet: Hoffnung wagen) kommt sehr philosophisch daher, und, ich muss leider sagen, das gut geschriebene Buch, von einer exzellenten rhetorischen Schulung gespeist und daher wirklich angenehm zu lesen, spricht mich einfach nicht an. Der Untertitel Thoughts On Reclaiming The American Dream verrät, wieso: Es ist von einem Amerikaner für Amerikaner geschrieben worden. Deshalb ist es für mich als Deutschen schwierig nachzuvollziehen, gerade die Gedanken über das amerikanische Bruttoinlandsprodukt (GDP = Gross Domestic Product), generelle Finanzpolitik, und was genau in Amerika alles schiefläuft, interessiert mich auch nicht sonderlich, solange der Mann da bleibt, wo er jetzt ist, und den Laden wieder in Schwung bringt - da bin ich schonungslos ehrlich. Was bleibt, ist die, genau wie die von Samy Deluxe, wirklich interessante persönliche Geschichte, auf die er zwischendurch immer wieder eingeht, denn sie beeinflusst ihn in seinem Handeln, in seinem Tun und Wirken.
Unterm Strich stehen ein etwas weniger gut geschriebenes Buch, das leider auch Umfang vermissen lässt, ich bin mir sicher, dass Samy noch deutlich mehr erzählen könnte, auch und gerade über seine Labelgründung im Jahr 2005, generell über Hip-Hop-Themen und viel, viel mehr, und ein exzellent geschriebenes Buch, für das ich einfach nicht die richtige Zielgruppe, zumindest nicht in diesem Umfang geballter politischer Informationen Zahlen, Daten und Fakten, darstelle. Und, ehrlich gesagt, bezweifle ich auch, dass dieses Buch für den Durchschnittsamerikaner geschrieben ist.
Trotzdem - ich bin von beiden schwarzen Superhelden begeistert. Und wer weiß, vielleicht bringt der eine dem anderen ja noch ein Wenig das Schreiben, und der andere dem einen das Erzählen bei.
Diese kleinen Wackler schaffen es aber nicht, das Bild des immer noch rappenden, immer noch kiffenden, aber mittlerweile auch politisch denkenden, sozial engagierten Samy zu übertünchen. Nein, sie machen Lust auf mehr. Finde ich. Und es ist alles in allem eine kleine deutsche Erfolgsstory, die in diesem Buch beschrieben wird. Einer, der es von ganz unten nach ganz oben geschafft hat.
Der andere schwarze Superheld ist der mittlerweile mächtigste Mann der Welt: Barack O. aus H. hat 2006 ein Buch geschrieben, durch das ich mich seit einiger Zeit zu kämpfen versuchte. Auf Seite 152 habe ich heute aufgegeben. Der für Amerikaner griffige Titel "The Audacity of Hope" (dt. Die Kühnheit/Verwegenheit, oder Das Wagnis, bzw. Der Mut, zu hoffen/Hoffnung zu haben., der deutsche Titel des Buches lautet: Hoffnung wagen) kommt sehr philosophisch daher, und, ich muss leider sagen, das gut geschriebene Buch, von einer exzellenten rhetorischen Schulung gespeist und daher wirklich angenehm zu lesen, spricht mich einfach nicht an. Der Untertitel Thoughts On Reclaiming The American Dream verrät, wieso: Es ist von einem Amerikaner für Amerikaner geschrieben worden. Deshalb ist es für mich als Deutschen schwierig nachzuvollziehen, gerade die Gedanken über das amerikanische Bruttoinlandsprodukt (GDP = Gross Domestic Product), generelle Finanzpolitik, und was genau in Amerika alles schiefläuft, interessiert mich auch nicht sonderlich, solange der Mann da bleibt, wo er jetzt ist, und den Laden wieder in Schwung bringt - da bin ich schonungslos ehrlich. Was bleibt, ist die, genau wie die von Samy Deluxe, wirklich interessante persönliche Geschichte, auf die er zwischendurch immer wieder eingeht, denn sie beeinflusst ihn in seinem Handeln, in seinem Tun und Wirken.
Unterm Strich stehen ein etwas weniger gut geschriebenes Buch, das leider auch Umfang vermissen lässt, ich bin mir sicher, dass Samy noch deutlich mehr erzählen könnte, auch und gerade über seine Labelgründung im Jahr 2005, generell über Hip-Hop-Themen und viel, viel mehr, und ein exzellent geschriebenes Buch, für das ich einfach nicht die richtige Zielgruppe, zumindest nicht in diesem Umfang geballter politischer Informationen Zahlen, Daten und Fakten, darstelle. Und, ehrlich gesagt, bezweifle ich auch, dass dieses Buch für den Durchschnittsamerikaner geschrieben ist.
Trotzdem - ich bin von beiden schwarzen Superhelden begeistert. Und wer weiß, vielleicht bringt der eine dem anderen ja noch ein Wenig das Schreiben, und der andere dem einen das Erzählen bei.
Semtext - 25. Mai, 12:35
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