Und der Rauch der Zigarette...
...kräuselt sich und steigt zur Decke...
So oder so ähnlich beginnt ein Gedicht von Heinz Erhardt, das mir ansonsten vom Text her entfallen ist. Aber es ist gut, keine von seinen ansonstigen so verklamaukten Versgrotesken, die zugegebenermaßen Perlen des Spiels mit dem Worts sind, und die mir früher auch sehr gefallen haben. Nein, dieses Gedicht lässt H.E. nicht mit der roten Pappnase und dem ewig geschminkten Grinsen auf dem Gesicht über die Bühne hampeln, das Gefühl, das es bei mir hinterlässt, lässt ihn eher als weißen Clown da stehen, der unfreiwillig komisch ist, weil er nicht anders kann, der aber ansonsten die Melancholie in Person ist. Und so stelle ich mir den großen Humoristen der Fünfziger bis Siebziger Jahre vor, der vordergündig Millionen Menschen zum Lachen bringt, aber selbst gar nicht wirklich die Stimmungskanone vor dem Herrn ist, wenn man ihm im privaten Modus begegnet, wenn die Kameras aus sind und die Mikrofone ausgesteckt.
Vielleicht ist das nur Wunschdenken. Vielleicht projiziere ich mein Selbstbild auf ihn. Vielleicht.
Trotzdem, in letzter Zeit ertappe ich mich viel zu oft dabei, perverserweise an der Melancholie Spaß zu haben. Situationen, in denen ich eigentlich niedergeschlagen sein sollte, und es vor einiger Zeit mit hundertprozentiger Sicherheit gewesen bin, fördern gerade mal ein zynisches Lächeln, nicht mal ein Lächeln, eher so ein Errol-Flynn-artiges arrogantes Mundwinkelschmunzeln auf meinem Gesicht zutage. Ich schüttle das negative Gefühl ab, als wäre ich ein Postbote, der einen knurrenden Dackel, der ihm am Hosensaum hängt, mit einer beiläufigen Fußbewegung beseitigt. Natürlich ärgere ich mich innerlich ein wenig wegen dem zerfetzten Stoff, aber nach außen bin ich freundlich und lächle die bebademantelte Hundebesitzerin an, überreiche ihr ihre "Frau im Spiegel" und die "hörzu" und gehe zum nächsten Briefkasten, um dort irgendwelche Quelle-Kataloge einzuwerfen. Und das Ganze amüsiert mich schon Minuten danach.
Leicht ungläubig, aber schwer zynisch lächelnd schüttle ich den Kopf, wenn ich gerade über meinen kilometerlangen Schatten gesprungen bin, um einen Korb zu bekommen, auf dem ein "Lass uns Freunde sein" in großen Buchstaben gedruckt steht. Um am nächsten Tag ein Freundschaftsangebot, nein, einen Hilfeschrei abzusenden, der auf Kassette aufgenommen, im Tonstudio verzerrt und mir als Briefbombe zurückgeschickt wird, die in meinem Gesicht explodiert und, ganz nebenbei, mein Herz zerreißt.
Und ich schüttle den Kopf und lächle. Früher hätte das mindestens ein mittelschweres Alkoholproblem ausgelöst. Tagelange Depression, Vermeidung von sozialen Kontakten, Hass auf die Menschheit, vor allem die weibliche Hälfte, Selbstzweifel, the whole nine yards. Um durch die Hölle zu gehen, wiederaufzuerstehen, und es wieder zu versuchen.
Heute schüttle ich den Kopf und lächle. Und lasse es bleiben.
Und ich frage mich, welche Herangehensweise besser ist. Ob Heinz Erhardt einen Rat gewusst hätte?
So oder so ähnlich beginnt ein Gedicht von Heinz Erhardt, das mir ansonsten vom Text her entfallen ist. Aber es ist gut, keine von seinen ansonstigen so verklamaukten Versgrotesken, die zugegebenermaßen Perlen des Spiels mit dem Worts sind, und die mir früher auch sehr gefallen haben. Nein, dieses Gedicht lässt H.E. nicht mit der roten Pappnase und dem ewig geschminkten Grinsen auf dem Gesicht über die Bühne hampeln, das Gefühl, das es bei mir hinterlässt, lässt ihn eher als weißen Clown da stehen, der unfreiwillig komisch ist, weil er nicht anders kann, der aber ansonsten die Melancholie in Person ist. Und so stelle ich mir den großen Humoristen der Fünfziger bis Siebziger Jahre vor, der vordergündig Millionen Menschen zum Lachen bringt, aber selbst gar nicht wirklich die Stimmungskanone vor dem Herrn ist, wenn man ihm im privaten Modus begegnet, wenn die Kameras aus sind und die Mikrofone ausgesteckt.
Vielleicht ist das nur Wunschdenken. Vielleicht projiziere ich mein Selbstbild auf ihn. Vielleicht.
Trotzdem, in letzter Zeit ertappe ich mich viel zu oft dabei, perverserweise an der Melancholie Spaß zu haben. Situationen, in denen ich eigentlich niedergeschlagen sein sollte, und es vor einiger Zeit mit hundertprozentiger Sicherheit gewesen bin, fördern gerade mal ein zynisches Lächeln, nicht mal ein Lächeln, eher so ein Errol-Flynn-artiges arrogantes Mundwinkelschmunzeln auf meinem Gesicht zutage. Ich schüttle das negative Gefühl ab, als wäre ich ein Postbote, der einen knurrenden Dackel, der ihm am Hosensaum hängt, mit einer beiläufigen Fußbewegung beseitigt. Natürlich ärgere ich mich innerlich ein wenig wegen dem zerfetzten Stoff, aber nach außen bin ich freundlich und lächle die bebademantelte Hundebesitzerin an, überreiche ihr ihre "Frau im Spiegel" und die "hörzu" und gehe zum nächsten Briefkasten, um dort irgendwelche Quelle-Kataloge einzuwerfen. Und das Ganze amüsiert mich schon Minuten danach.
Leicht ungläubig, aber schwer zynisch lächelnd schüttle ich den Kopf, wenn ich gerade über meinen kilometerlangen Schatten gesprungen bin, um einen Korb zu bekommen, auf dem ein "Lass uns Freunde sein" in großen Buchstaben gedruckt steht. Um am nächsten Tag ein Freundschaftsangebot, nein, einen Hilfeschrei abzusenden, der auf Kassette aufgenommen, im Tonstudio verzerrt und mir als Briefbombe zurückgeschickt wird, die in meinem Gesicht explodiert und, ganz nebenbei, mein Herz zerreißt.
Und ich schüttle den Kopf und lächle. Früher hätte das mindestens ein mittelschweres Alkoholproblem ausgelöst. Tagelange Depression, Vermeidung von sozialen Kontakten, Hass auf die Menschheit, vor allem die weibliche Hälfte, Selbstzweifel, the whole nine yards. Um durch die Hölle zu gehen, wiederaufzuerstehen, und es wieder zu versuchen.
Heute schüttle ich den Kopf und lächle. Und lasse es bleiben.
Und ich frage mich, welche Herangehensweise besser ist. Ob Heinz Erhardt einen Rat gewusst hätte?
Semtext - 31. Jan, 19:26
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