31
Aug
2008

Mal ne alte Plattenkritik zum Anfang, bevor ich mich da wieder reinstürze.

Linkin Park vs. Jay-Z - Collision Course

Mit einem sehr griffigen (weil stabgereimten) Titel kommt das bisher beste Crossover-Album der amerikanischen Musikgeschichte daher. Die Zahlen sprechen sowohl dafür, als auch dagegen. Auf der positiven Seite stehen Jay-Z und Linkin Park, Gewinner zahlreicher Grammies und Veröffentlicher ungezählter Doppel- bis Vierfachplatin-prämierten Schallplatten, sowohl als Musiker, als auch als Talententdecker und Produzenten. Auf der positiven Seite stehen ebenfalls sechs Songs, die jeweils von der ersten bis zur letzten Sekunde schwer zwischen Genie und Wahnsinn schwanken. Dem gegenüber stehen ebenfalls sechs Songs. Aber nicht, weil das die sechs schlechten auf diesem Silberling sind, es sind tatsächlich die gleichen wie die, die auf der positiven Seite stehen, allerdings schlagen sie auch negativ zu Buche, aus dem kühlen Grunde, dass es einfach nicht zu mehr gereicht hat.

Doch hübsch der Reihe nach:
Furios startet die Platte mit Dirt Off Your Shoulders/Lying From You. In dieser Neuauflage rapt LP-Rapper Mike Shinoda mit gewohnt konstantem Flow die ersten sechs Zeilen über den Jay-Z-G-Funk-Klimperbeat, und direkt danach kommt die erste erwartete Überraschung: Jay-Z auf Rockmusik, also richtiger Rockmusik in diesem Fall, nicht wie auf Numb/Encore geht richtig gut klar.

"If you're feeling like a pimp, nigga, go and brush your shoulders off", ja, da möchte man sich doch glatt über die eigene Schulter wischen, um imaginären Staub zu entfernen. (*****/*****)


Als zweites schickt die von MTV MASH quasi ins Leben gerufene Combo Big Pimpin'/Papercut ins Rennen. Und hieran scheiden sich die Geister. So schreibt zum Beispiel mein ehrenwerter Kollege bei www.laut.de folgendes:

Auf den Restmüll wandert die Melange aus "Big Pimpin'/Papercut". Nichts passt zur eher fröhlich anmutenden Flötenmelodie weniger als Zeilen wie "It's like I'm / paranoid lookin' over my back / It's like a / whirlwind inside of my head", düdeldü und trallala.


Ich hingegen finde die Idee wahnsinnig geil. Gerade so ein "paranoider" Track wie Papercut auf dem verplant- entspannten Big Pimpin' Beat ist doch die ideale Zurschaustellung der "guten Seite" eines paranoiakranken, der normalen, der entspannten. Und wer es lieber geisteskrank mag, hört dann eben die Rockversion vom "Hybrid Theory" Album, die übrigens mindestens genau so gut gefällt. Was allerdings lahm ist, ist dass wirklich gar kein Rockelement eingebaut wurde. Und nichts von den genialen Rap-Strophen von Mike Shinoda, oder Chesters(im positiven Sinne) trommelfellsprengenden Gesang, doch das wird durch Jay-Z's Entspanntheitsfaktor hoch hundert zu 90% kompensiert. Kein Wunder - es ist ja sein Beat. Mehr Platz für Linkin Park's Texte auf dem Song und es hätte nicht nur 3/5 Punkten bekommen. (***/*****)
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Der dritte Titel, Jigga What/Faint lässt Jay-Z mal richtig tief in die Trickkiste greifen. Um nämlich seine langen Rap-Zeilen auf dem recht angezogenen Tempo des Schlagzeugs bringen zu können, ohne vom Takt abzurutschen, muss der Jigga bisweilen schon fast spitten. Doch auch dies steht dem Mann aus Brooklyn verdammt gut, auch wenn er es in seinen eigenen Liedern ja eher entspannter mag. Und die energiegeladene Bridge, wie gehabt mit Chester schreiend bis zum Ohnmachtsanfall, aber trotzdem noch erstaunlich melodisch, bleibt den Rockern auch mit den fetten verzerrten Gitarren erhalten. Top-Bewertung für dieses eingängige Crossover-Rockbrett. (*****/*****)
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Wer in den vergangenen Wochen MTViva geschaut hat, wird um dieses Lied außer durch konsequentes Umschalten nicht drumrumgekommen sein. Numb/Encore läutet die zweite Halbzeit der 6-Track-EP ein und geht genau wie schon "Numb" alleine direkt ins Ohr.
Am Anfang des Liedes mag man an einen CD-Fehler glauben, aber es ist alles beabsichtigt. Keine Angst, die frisch gekaufte Silberscheibe ist vollkommen in ordnung, das ist nur das Intro und digitales Tastendrücken von Joseph Hahn am DJ-Pult bei Linkin Park. Jay-Z und Linkin Park bilden hier eine absolut perfekte Symbiose. Klar, war doch auch dieses Lied der Stein des Anstoßes für die Collabo, da hat man an diesem Schmuckstück im Studio ein paar Extraschichten draufgelegt. Wegen Nerverei auf Dauer gibts vier von fünf Sternen. (****/*****)
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Izzo/In The End
heißt der fünfte Track, und vom Beat her, der zu Anfang läuft, fangen die Knie schon von ganz alleine an zu schwingen, und Jays bombensicherer Nuschel-Flow-Halbfreestyle rockt in gewohnter Coolness direkt darüber. Hm. Aber das hat er doch schon vor vier Jahren gemacht! Wo bleibt Linkin Parks Beteiligung, fragt man sich nach 1:20 Minuten immer noch. Aber dann darf Mike Shinoda doch noch ran! Und er darf beweisen, dass er zwar rappen kann, aber für Rap-Beats zu kurze Zeilen schreibt, und dehnt diese dementsprechend, um immer auf den Takt zu kommen. Naja, und dann ist die muntere Klimperei auch schon vorbei. Wie schon "In The End" kein Lied zum genauer hinhören, aber absolut gute Hintergrundmusik. Und guter Rap. Aber das stand ja von vornherein fest...(***/*****)
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Und nun der rockversprechendste Track des ganzen Schallerzeugnisses: Points Of Authority/99 Problems/One Step Closer. Gleich zwei Rockbretter allererster Sahne plus Jay-Z's Text der schon auf dem "Grey Album" auf Beatles-Musik am Besten rüberkam. Und hier beweist sich, was man mit einem Jay-Z-Acapella und Rockgitarren wirklich machen kann. Bombe. "i got 99 problems, being a bitch ain't one". Bei 3:38 Minuten kann man diese leichte Umänderung des Refrains sehr gut hören, und ich habe auch kein Problem damit, eine Bitch zu sein, und diesem Meisterwerk 5 von 5 Punkten zu geben.(*****/*****)


Fazit: Super Musik zum Autofahren mit Subwoofer. Klasse für Hiphopper, die auch mal die Haare durchschütteln wollen. Für Fans definitiv empfehlenswert.

Klar sollte auch sein, dass das trotzdem nicht für Metaller geeignet ist, die mit Phrasen wie "Fuck Nu, Stay True" u.v.m. Linkin-Park-Auftritte mit Sitzblockaden verhindern möchten. Aber jedem nicht allzu engstirnigen Menschen sei diese Platte (oder auch DVD) sehr ans Herz gelegt.

4,2 Sterne, das bedeutet dann 4 Sterne auf der nach unten offenen Tightness-Skala! Dass es nicht zu fünf Sternen gereicht hat, dagegen spricht auch einfach die (zu kurze) Länge (21 Minuten, 15 Sekunden). Aber fett ist es auf jeden Fall.

Noch was altes...

Everlast – White Trash Beautiful (Island/Def Jam Music Group, 2004)

Dass der erklärte Redneck und Countryboy Everlast, auch bekannt unter dem Pseudonym „Whitey Ford“, alles andere als eine Eintagsfliege ist, hat er bereits mit den beiden Vorgängeralben „Whitey Ford Sings The Blues“ und „Eat At Whitey's“ bewiesen. Sein dritter Longplayer zeigt, dass er sich vor und hinter niemandem verstecken muss, wenn es darum geht, den von ihm selbst populär gemachten Stil des Spoken Word/Blues/Rap auf von eingängigen Riffs und Loops auf der akustischen Gitarre begleiteten Hip Hop-Beats mit wummernden Bassdrums und bombigen Basslines in seiner vollen Ausgewachsenheit zu zelebrieren.

Die Thematik der Texte bleibt simpel bis traurig, es geht meist um Liebe („Maybe“), oder die Abwesenheit der solchen („Sleepin' Alone“, „This Kind Of Lonely“, „Lonely Road“), oder um soziale Dramen um Unterschichtbereich („Blinded by the Sun“, „2 Pieces Of Drama“) oder gar um beides bzw. alle drei auf einmal („White Trash Beautiful“, „Pain“, „Ticking Away“). Und das, ohne dabei wirklich langweilig zu werden, oder inspirationsarm zu wirken. Wer mit dem Musikstil generell nicht viel anfangen kann, der wird wahrscheinlich die Monotonie dieses Tonträgers mit dem Meißel in die Felswand gestanzt sehen, jedoch ist dies nur für den oberflächlichen Zuhörer so. Denn Erik Schrody, wie Everlast mit bürgerlichem Namen heisst, macht aus dem einfachen Konzept „Beat + Bass + Akustikgitarrengeschrammel + Scratches + Spoken Word/Rap“ jedes Mal wieder eine Neuerfindung. Viele werden sich sicherlich noch an seine Durchbruchs-Hits erinnern, das sozialkritisch-politisch korrekte „What It's Like“ und das mit Gitarrengott Santana eingeklimperte „Put Your Lights On“ waren jedoch nur Meilensteine auf dem Weg zu diesem Monumentalwerk, das im Frühjahr 2004 auf den deutschen Markt kam.

Das erwähnt simple Konzept trägt maßgeblich zum hohen Easy-Listening-Faktor dieses musikalischen Machwerks bei und lässt auch den zufälligen Hörer im Vorbeigehen spontan mit dem Kopf zum Rhythmus nicken, Grundinteresse vorausgesetzt. Trotz der durchaus negativen Grundstimmung mancher Lieder ist dieses Album durchaus eine Bereicherung für Regentage wie für Cabriofahrten, für das Kaminfeuer im Wohnzimmer und das Lagerfeuer am Baggersee. Man kann es durchaus hören, wenn gerade eine Beziehung in die Brüche gegangen ist, oder kriselt, jedoch genauso, wenn es gerade gefühlsmäßig im positiven Sinne hoch her geht. Im Großen und Ganzen ist es nicht stimmungsheischende, sondern eher stimmungsunterstützende Musik.

Überraschenderweise, für einen Bluesrapper wie Everlast.

Bewertung: Schulnote 2+

1.Blinded By The Sun
2.Broken
3.White Trash Beautiful
4.Sleepin' Alone
5.The Warning
6.Angel
7.This Kind Of Lonely
8.Soul Music
9.God Wanna
10.Lonely Road
11.Sad Girl
12.Ticking Away
13.Pain
14.2 Pieces Of Drama
15.Maybe

Und noch was altes...

Kings Of Leon - Aha Shake Heartbreak


Eines vorab: Diese Platte hat mich total in ihren Bann gezogen. Eine objektive Bewertung ist daher nicht in vollem Umfang möglich. Ich werde aber so sachlich wie möglich bleiben, und überflüssige Adjektive vermeiden.

Himmelkreuzdonner! Da taucht mein verwuschelter Indierockkumpel letztens mal mit der üblichen Sieht-aus-wie-14-Tage-Siff-ist-aber-in-Wirklichkeit-heute-morgen-gewaschen-Frisur bei mir vor der Tür auf und grinst wie ein Model aus der Zahnpastawerbung(gut, die verwaschenen Levi's passen nicht dazu, und die erwähnte Frisur ist sowieso voll für'n Arsch, aber er ist eben abgesehen davon mein bester Kumpel). Naja, der Grund, warum er so grinst, ist erstens plakativ auf seinem T-Shirt abgedruckt, und befindet sich zweitens in seiner Hand. Eine CD-Hülle. Auf beiden prangt das selbe Motiv, eine Orchidee auf weißem Grund. "Okay, er hört jetzt Entspannungsmusik. Kein Grund zum Durchdrehen." sage ich mir im ersten Moment, aber nachdem er die Scheibe dann in den CD-Player in der Küche geworfen hat und wir es uns erst einmal bei einer Kanne schwarzem Kaffee und einigen Aspirin gemütlich machen(es ist schließlich noch früh am Morgen, so zirka 14 Uhr), schallt da also dieses "Etwas" durch meine Gehörgänge. Ich glaube, das Aspirin hat meine auditiven Rezeptoren beeinflusst, es mißfällt mir gar nicht so sehr, was ich da höre. So kam ich überhaupt in den zweifelhaften Genuss, diese Platte kritisieren zu dürfen.

Genug des Geplänkels - ich bin Fan geworden.

Die Scheibe aus dem letzten Jahr(ich meine, man nannte es 2004) knüpft angeblich (laut www.laut.de) in keinster Weise an das Vorgängeralbum von 2003 an. Aber muss das sein? Egal. Wenn das Vorgängeralbum noch rockiger gewesen sein soll...wieso...ach, egal.

Slow Night, So Long. Klingt irgendwie langweilig, alleine wenn man es schon liest. Tja, und damit wären wir auch schon beim Grundgegensatz angekommen, der die Kings Of Leon verhärteten Metallern neben der gewöhnungsbedürftigen Stimme des Frontmannes richtig vermiesen dürfte. Wie eingangs bemerkt, es ist definitiv keine Musik zum Abgehen, eher was, was man sogar beim Abendessen mit Mama und Papa(vorausgesetzt diese sind jünger als 65) hören kann, und das ganze ein wenig moderner aufgepeppt. Der Opener zeigt auf 3:54 Minuten die ganze Palette der Kings-Fertigkeiten. Grandiose und auch energiegeladene Instrumentalparts wechseln sich mit - wie schon erwähnt - gewöhnungsbedürftigen Gesangspassagen vor weniger treibender, von Sixties/Seventies-Gitarren dominierter Rockmusik ab. Und ganz am Ende kommt dann wieder eine ruhige Phase, die das Gutenachtlied wunderschön abschließt. Wegen Eingewöhnungsfaktor: (****/*****)
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Das darauffolgende, nur fast halb so lange Stück King of the Rodeo bringt in den 2:25, die viel länger im Ohr nachklingen, tanzbare, gut produzierte Studioklänge, und auch der Gesang ist nicht so verquietscht wie beim ersten Stück. Insgesamt durchweg gut, und die hier dominierende erste Gitarre spielt abwechselnd zwei sehr im Ohr klebende Parts, die auch nach einstündiger Wiederholung immer noch interessant klingen(Erkenntnis aus Selbstversuch . Trotzdem fehlt immer noch das gewisse Etwas, was dieses Stück auf die 5-Punkte-Ebene katapultiert. (****/*****)
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Der inoffizielle Titeltrack des Albums, zumindest kommt der Titel des Albums im Songtext vor, ist eine eher dahinplätschernde garage-angerockte Variante von...Jet, um es zu kategorisieren. Taper Jean Girl hat durchaus Radiohitchrakter, allerdings wird es erst zum Ende hin Kings-typisch energiegeladen, und die zwei eher langweiligen Minuten vorher werden davon nicht komplett ausgeglichen. (***/*****)
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Herzlich willkommen im Land der Lieder knapp über zwei Minuten. Nein, wir reden hier nicht von Linkin Park, deren Alben auch immer ähnlich kurz sind. Bei denen merkt man das nämlich. Die Kings Of Leon verstehen es meisterlich, Material für ein 5-Minuten-Lied in einem Song zu verpacken, der manchmal sogar weniger als die Hälfte dieser Zeit braucht, und - steinigt mich - aber es fällt einfach nicht auf, dass die Tracks so verdammt kurz sind! So auch beim 2:20 langen, wiederum gut tanzbaren Pistol of Fire. Und dieses Stück knackt die 5-Punkte-Grenze. Aufgrund oben genannter harter Fakten, nämlich illusionistischer Meisterleistung von doppelt soviel Musik in der Hälfte der Zeit. (*****/*****)
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Als nächstes präsentiert die Kapelle einen ihrer eigenwilligsten Songs. Milk ist erstens vier Minuten lang, und damit der längste Track auf dem gesamten Album, zweitens drücken sich hier brilliant gesetzte ruhige Phasen mit unter die Haut gehendem Gesang, auch wenn man beim ersten Hören den Text leicht mit Hundegejaule verwechseln könnte mit dynamischen Instrumentalpassagen die Klinke in die Hand. Dass dieses Lied sich irgendwie kürzer anhört als die 2:20er vorher, liegt an den langen Ruhephasen zwischendurch. Trotzdem erhalten die Kings of Leon hierfür fünf Sterne, da sie sich auf eher unbekanntem Terrain, nämlich guter, und doch nicht wirklich zum Tanzen geeigneter Musik, die trotzdem immer noch Rock'n'Roll ist, beachtlich schlagen. (*****/*****)
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Ein sehr an die Beatles erinnernder Gitarren-Auftakt, der dann von Kings-typischen Drums und Bässen ergänzt wird, macht direkt beim ersten Hören Lust auf mehr. Mittlerweile hat man sich auch an den schrecklichen Akzent des Sängers gewöhnt, und versteht auf Anhieb etwas vom Text, wenn man die Scheibe brav der Reihe nach durchgehört hat. Und auch hier zeigen sich die Stärken der Band ganz klar. Hypnotisierend einfache, und doch geniale Gitarrenriffs bzw. Bassläufe und dazu die außergewöhnliche Stimme des Frontmannes über sehr dezent in den Hintergrund gemischte Drums, die dem ganzen aber keinen Abbruch tun, sich im Gegenteil perfekt einfügen. Eingängig, Glieder zucken lassend, vermittelt Bucket den jugendlich-unanständigen Wunsch, dass die Partnerin die Brüste auf dem Rücken haben sollte, zumindest auf dem Tanzparkett. 5 Sterne. (*****/*****)
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Soft ist wiederum Rock'n'Roll wie ihn Elvis geliebt hätte. Da stehen selbst die Beatles Spalier, wenn die vier jungen Amerikaner von den Kings Of Leon hier wie Altmeister der Saalunterhaltungsmusik auftrumpfen. Und das mit durchaus pornographischem Text, den man ja zum Glück nicht verstehen muss. Ohne Widerrede: (*****/*****)
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Der nächste Titel ist wiederum einer, der viel länger klingt, als er ist. 2:15 zum Teil sogar nach Ska klingende Gitarrenrhytmen machen viel Spaß beim Hören und stören in dieser Form nur sehr empfindliche Mamas und Papas beim Abendessen. Razz zeigt, dass die Symbiose zwischen 60's und heute eindrucksvoll gelungen ist, dafür gibt es fünf Sternchen, unterstützt von Bob Marleys Gitarrist.(*****/*****)
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Auf dem Schnapszahl-Track Nr. 9 (Länge 3:33 Minuten, wer erkennt die tolle Quersumme zuerst?) wird dann eine ganz andere Tonart angeschlagen. Day Old Blue ist so, wie er heißt, die ersten achtzig Sekunden lang noch traurig, und dann fällt plötzlich ein, dass das ja irgendwie doch nur von gestern war, und es darf fast bajuwarisch gejodelt werden. Dann kehrt die Traurigkeit zurück, aber was wäre ein Album einer Rock('n'Roll) Band ohne ein Lied bei dem die lange zurückgehaltenen Tränchen kullern dürfen? Nun ja, dieses hier ist eins von der Sorte, auch wenn es zum Ende hin dann ins verzweifelt fröhlich-Halbagressive abrutscht. (****/*****)
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Four Kicks ist (Überraschung!) zwei Minuten und neun Sekunden lang, rockt aber auch wie eine Eins und so ist der kürzeste Track auf der Platte noch lange nicht zu kurz. Dazu kann man sogar, wenn man nicht zu legalen Rauschmitteln wie Jack Daniels und Konsorten gegriffen hat, im Instrumentalpart richtig gut abgehen. Das Ende lässt den Gesang allerdings in der Luft stehen, da hätte ein weiterer rockig-psychedelischer Instrumentalpart mehr genutzt als geschadet. (***/*****)
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Direkt danach präsentiert man dem Zuhörer den zweitkürzesten Track der Langspielplatte, und dieser ist nur zwei Sekunden länger als der vorige. Trotzdem kommt dieser bisweilen countryartige Teil der musikalische Abendunterhaltung namens Velvet Snow sehr stimmungsvoll daher, und rockt auch noch länger als die angegebene Spieldauer durch das Innenohr des Hörers. Wie bei King of the Rodeo fehlt jedoch das gewisse Etwas. (****/*****)
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So, und nun sind wir ganz tief unten. Rememo ist wahrscheinlich der langsamste Song auf diesem Album, und wenn man ihn anhört, kommt er einem wie das langsamste Lied der Welt vor. Von Vorteil ist dies insofern, als dass man wirklich mal Augenmerk auf den Text legen kann. Und auch das halb karibisch anmutende Gitarrensolo kann die triste Stimmung nicht verscheuchen, was aber nicht negativ zu sehen ist, im Gegenteil: Dieses Lied ist dafür da, wenn man sich richtig mies fühlt und es gerne hätte, dass es noch eine Zeit lang so bleibt. Dann ist dieses Lied ideal und erntet 5 Punkte. Anzumerken ist, dass es mit 3:22 weit über der ansonsten normalen Durchschnittslänge bleibt. (*****/*****)
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Das letzte Lied eines Tonträgers ist ja meist als ein gesungenes "Good-bye, until next time" an die kaufenden Fans zu verstehen, und auch Where Nobody Knows macht da keine Ausnahme. Glaubt man. Wenn man dem Text den man meint zu hören, glauben mag, kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Anscheinend geht es hier darum, eine irgendwie nervige Freundin loszuwerden: "I'll be droppin you where nobody knows." Und das vor einem so verspielt-fröhlichen Akkordkonstrukt. Wahnsinnig (im doppelten Sinne) schizophren cool. Also, das Lied, nicht die Handlung, und trotz ihrer ist das Ganze ein toller Abschiedstrack, und man meint, dass nach etwas über 37 Minuten Gesamtspielzeit mehr als eine Stunde vergangen ist. (****/*****) Dieser letzte ist übrigens ein Bonustrack, also nicht wundern, wenn den nicht jeder auf seinem Silberling findet.

Fazit: Rein rechnerisch kommen die Kings auf 4,31 Sternchen, aber weil der Gesamteindruck einfach geil und nicht störend kurz ist, wie die eigentliche Gesamtlänge vermitteln mag, bin ich gnädig und pack da noch eine Forelle mit bei: +0,2 Sterne für Gesamteindruck. Und damit sind wir bei 4,51 und das bedeutet, streng nach Adam Riese aufgerundet: 5 verdammte Sterne!

Kaufen. Hören. Fliegen.

Außer eines oder mehrere von folgenden Merkmalen trifft (treffen) auf sie/dich zu:

Engstirnigkeit
Unlust zur Freude
Kein Spaß an Rock'n'Roll
Metallica-Fan
Nirvana-Fan
Laktoveganer
Nichtraucher
Skinhead
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Semtext's Selbstdarstellung

Raps und Reflektionen, Gedanken und Spinnereien...

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Was nicht wert ist, gesagt zu werden, das singt man. (Pierre Augustin Baron de Beaumarchais, frz. Bühnenschriftsteller, 1732-1799)

Das hier ist schlicht, was die Überschrift sagt. Eine Selbstdarstellung. Manche würden sagen öffentliches Tagebuch im lockeren Wochenrythmus, andere wiederum Textsammlung. Mittlerweile auch Rezeptsammlung für Cocktails. Wasauchimmer.

Es ist und bleibt die Selbstdarstellung eines Hobby-Rappers, Poetry Slammers und freiberuflichen Journalisten aus Oldenburg, der von ganz mittig nach ganz oben will. Mit explosiven Texten, die wie Bomben in den Frieden fetzen. Hatte ich mal gedacht. Deswegen der Name Semtext. Wer's nicht kapiert, bitte einfach mal "Semtex" bei Wikipedia oder im Brockhaus nachschlagen.
Man kann von mir mittlerweile auch Texte korrekturlesen lassen.

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