Über mich

31
Okt
2011

Gebrauchsanweisung für mein Herz

Herzlichen Glückwunsch!

Sie haben soeben ein Herz errungen. Mit JMDFB-44-ID-Technologie kodiert, wird dieses Herz ab sofort formal ihnen gehören. Doch bevor sie jetzt freudig damit in die weite Welt hinaus ziehen, zwei wichtige Gebrauchshinweise vorweg:

1) Handle with care. Dieses Herz ist ein Qualitätsprodukt aus unserem Hause und genügt höchsten Belastungsstandards, was das tägliche Leben angeht. Unvorhergesehene Erschütterungen und/oder Komplikationen im emotionalen Bereich können jedoch eine schwere Fehlfunktion hervorrufen.

2) Recycle after usage. Geben Sie das Herz seinem ursprünglichen Besitzer zurück, wenn sie damit fertig geworden sind, es "durchgespielt" haben, oder es ihnen lästig ist, es zu besitzen.

Wenn sie diese simplen Grundregeln beachten, werden sie mit ihrem neu errungenen Herz eine Menge Freude haben. Semtext Industries - guaranteed satisfaction.

23
Feb
2010

Ja, das ist ein Tattoo, und nein, es geht nicht mehr weg.

Bilder hochzuladen ist hier noch ein wenig schwieriger als im StudiVZ, deswegen an dieser Stelle der Hinweis auf das Album dort, aber eins oder zwei werde ich hier auch noch rauf kriegen. Ein kleiner Vorgeschmack:

31
Jan
2010

Und der Rauch der Zigarette...

...kräuselt sich und steigt zur Decke...

So oder so ähnlich beginnt ein Gedicht von Heinz Erhardt, das mir ansonsten vom Text her entfallen ist. Aber es ist gut, keine von seinen ansonstigen so verklamaukten Versgrotesken, die zugegebenermaßen Perlen des Spiels mit dem Worts sind, und die mir früher auch sehr gefallen haben. Nein, dieses Gedicht lässt H.E. nicht mit der roten Pappnase und dem ewig geschminkten Grinsen auf dem Gesicht über die Bühne hampeln, das Gefühl, das es bei mir hinterlässt, lässt ihn eher als weißen Clown da stehen, der unfreiwillig komisch ist, weil er nicht anders kann, der aber ansonsten die Melancholie in Person ist. Und so stelle ich mir den großen Humoristen der Fünfziger bis Siebziger Jahre vor, der vordergündig Millionen Menschen zum Lachen bringt, aber selbst gar nicht wirklich die Stimmungskanone vor dem Herrn ist, wenn man ihm im privaten Modus begegnet, wenn die Kameras aus sind und die Mikrofone ausgesteckt.

Vielleicht ist das nur Wunschdenken. Vielleicht projiziere ich mein Selbstbild auf ihn. Vielleicht.

Trotzdem, in letzter Zeit ertappe ich mich viel zu oft dabei, perverserweise an der Melancholie Spaß zu haben. Situationen, in denen ich eigentlich niedergeschlagen sein sollte, und es vor einiger Zeit mit hundertprozentiger Sicherheit gewesen bin, fördern gerade mal ein zynisches Lächeln, nicht mal ein Lächeln, eher so ein Errol-Flynn-artiges arrogantes Mundwinkelschmunzeln auf meinem Gesicht zutage. Ich schüttle das negative Gefühl ab, als wäre ich ein Postbote, der einen knurrenden Dackel, der ihm am Hosensaum hängt, mit einer beiläufigen Fußbewegung beseitigt. Natürlich ärgere ich mich innerlich ein wenig wegen dem zerfetzten Stoff, aber nach außen bin ich freundlich und lächle die bebademantelte Hundebesitzerin an, überreiche ihr ihre "Frau im Spiegel" und die "hörzu" und gehe zum nächsten Briefkasten, um dort irgendwelche Quelle-Kataloge einzuwerfen. Und das Ganze amüsiert mich schon Minuten danach.

Leicht ungläubig, aber schwer zynisch lächelnd schüttle ich den Kopf, wenn ich gerade über meinen kilometerlangen Schatten gesprungen bin, um einen Korb zu bekommen, auf dem ein "Lass uns Freunde sein" in großen Buchstaben gedruckt steht. Um am nächsten Tag ein Freundschaftsangebot, nein, einen Hilfeschrei abzusenden, der auf Kassette aufgenommen, im Tonstudio verzerrt und mir als Briefbombe zurückgeschickt wird, die in meinem Gesicht explodiert und, ganz nebenbei, mein Herz zerreißt.

Und ich schüttle den Kopf und lächle. Früher hätte das mindestens ein mittelschweres Alkoholproblem ausgelöst. Tagelange Depression, Vermeidung von sozialen Kontakten, Hass auf die Menschheit, vor allem die weibliche Hälfte, Selbstzweifel, the whole nine yards. Um durch die Hölle zu gehen, wiederaufzuerstehen, und es wieder zu versuchen.

Heute schüttle ich den Kopf und lächle. Und lasse es bleiben.

Und ich frage mich, welche Herangehensweise besser ist. Ob Heinz Erhardt einen Rat gewusst hätte?

21
Jan
2010

...

www.rockpapercynic.com

Picture taken from www.rockpapercynic.com without aksing. But it fits me.

31
Dez
2009

Ein Abriss über "Das Leben auf die Reihe kriegen", und den ganzen anderen Scheiß.

Warum ich so melancholisch, beziehungsweise depressiv bin? Keine Ahnung. Sicher ist nur, es ist da. Jeden Tag.

Dieses Gefühl, das mich erwürgt, das meinen Brustkorb zerquetscht, das mich langsam - aber beständig - zu Grunde gehen lässt. Es lässt sich auf die lange Bank schieben, manchmal kriege ich davon tagelang nichts mit, meistens, wenn ich unter Menschen bin, oder mich kreativ ausleben kann, oder irgendeine Funktion habe. Das ist es im Grunde, funktionieren durch Funktion, durch die Tatsache, in irgendeiner Form gebraucht zu werden. Immer dann, wenn ich bezweifle, dass irgendein Mensch mich brauchen könnte, schwindet mein Lebensmut, mein Willen, länger auf diesem verfickten Planeten zu verweilen, der sich auf kurz oder lang, und ziemlich unabhängig von dem, was ich tue oder lasse, selbst den Garaus machen wird.
Ich kann dummerweise nicht einfach mein Leben anrufen, um ihm zu sagen, dass nicht alles so läuft, wie ich es gerne hätte. Und mich dann mit ihm streiten und bequem von ihm verlassen werden, so wie es meiner vorletzten Freundin passiert ist. Mit mir.

Ich vermute, dass ich ein harmoniesüchtiger bzw. harmoniebedürftiger Beziehungsmensch bin. Wahscheinlich neurotisch geprägt. Aber so ganz genau weiß ich erstens nicht, was eine Neurose ist, und zweitens sind meine Beziehungen immer unter Tränen zerbrochen, was a) nicht gerade ein Zeichen von Harmonie und b) auch keins von beiderseitigem Einvernehmen ist. Was ich jedoch genau weiß, ist, dass ich mich, während sie gut liefen, in ihnen immer wahnsinnig wohl gefühlt habe. Und ich habe eine Menge aus jeder Beziehungskiste gelernt, nur um dann in der nächsten wieder etwas Neues falsch zu machen. Man lernt in der Tat nie aus.
Aber trotzdem, oder gerade deswegen, glaube ich fest daran, dass das höchste Glück der Erde nicht auf dem Rücken der Pferde liegt, sondern darin, dass sich zwei Menschen so sehr lieben, dass sie ihr ganzes Leben(oder zumindest einen Teil davon, auf die genaue Formulierung kommt es auch so sehr nicht an) miteinander verbringen wollen. Und jeder einsame Tag, selbst wenn er irgendwie in Begleitung von anderen Menschen stattfindet, trägt weiter zur Unlust zu leben bei. Deswegen habe ich das Linkin-Park-Zitat aus dem Refrain von "My December" an der Wand in meinem Zimmer hängen, deswegen bezeichne ich mich, solange ich atme, als hoffnungslosen, inkompetenten, abgefuckten Romantiker, als Marzipanschokoladenmensch:

Außen hart und herb bis bitter, innen sanft, weich und süß. Und entweder blöderweise, oder zum Glück, nicht jedermanns Geschmack.

Und wenn ich, und das ist jetzt losgelöst von dem ganzen Beziehungsgedöns, also wenn ich sage, dass ich manchmal am Liebsten den ganzen Tag stoned oder betrunken wäre, dann meine ich damit nicht das melancholische Betrunkensein kurz vor dem Delirium, auch nicht den euphorischen Lachflash oder das angetrunkene Selbstbewusstsein, auch wenn ein paar Bourbons auf Eis oder ein paar Flaschen Bier immer angenehm sind, so rein sozialverhaltensmäßig. Nein, ich würde gerne den Schutzschirm zwischen mir und dem ganzen Scheiß, der mein Gehirn fickt, hochziehen wie die chinesische Mauer vor den Mongolenhorden und nie wieder drüber gucken. Zumindest, solange ich mich in diesem anfangs erwähnten anfälligen Zustand befinde.

Ich fühle mich wie der Protagonist eines beliebigen melancholischen Everlast-Songs. Broken, Pain, Anyone, Friend, Dirty, God Wanna, This Kind Of Lonely, Saving Grace, Maybe, Die In Yer Arms, Let It Go, Stay, Angel, Sleepin' Alone - you name it. Erik Schrody und ich könnten ein- und dieselbe Person sein. Wenn ich diese Melancholie, diese Depression, so kreativ verarbeiten könnte. Aber das kann ich nicht: Meine Songs sind flehende Bitten, Anklagen, voller Resignation und Frust. Unfertige Dichtungen eines fertigen Menschen. Fertig, weil irgendwann mal jemand beschlossen hat, dass man mit 18 Jahren erwachsen und mit 21 volljährig ist. Vielleicht auch umgekehrt.

Und vielleicht ist es mit dem "Leben auf die Reihe kriegen" und der Liebe ein bisschen wie mit der theoretischen Führerscheinprüfung. Die habe ich ja auch zweimal knapp versemmelt. Jeweils mit der selben Fehlerpunkteanzahl: 14. Und dann habe ich mir gesagt: Guck dich doch mal auf der Straße um, was für Nassbirnen und Intellektelfmeter die Prüfung auch bestanden haben müssen, weil sie da motorisiert am Straßenverkehr teilnehmen! Es kann doch nicht sein, dass du als Abiturient und Student das intellektuell nicht auf die Reihe bekommst! Und mit dieser Einstellung habe ich es dann im dritten Anlauf geschafft. (Die praktische Prüfung ging übrigens reibungslos im ersten Anlauf über die Bühne, der Prüfer meinte, dass er selten so routiniert und unaufgeregt fahrende Prüflinge haben würde.) Unter anderem auch, weil der Fragebogen beim dritten Mal deutlich leichter war als bei beiden Versuchen davor.

Das wiederum auf das Leben und Beziehungen, die ja die wahren Prüfungen zu sein scheinen, übertragen, macht schon ein wenig (Lebens- ?)Mut. Die nächste lange Beziehung könnte also leichter und dauerhafter sein, als die letzten Beiden?

Die Hoffnung darauf stirbt jedenfalls mit mir. Zuletzt.

28
Aug
2009

Tag 11

Tja, was gibts zu sagen. Tag 11 halt. Ohne Dings, äh ja. Reden wir nicht drüber. Ohne Sargnägel halt.

23
Aug
2009

Tag 7.

Und schon ist eine Woche um, ohne dass ichs wirklich vermisse. Kann ja dann gerne so weitergehen.

17
Jul
2009

Alt wie Diebels.

Tja, 24. Irgendwie muss ich ja grinsen. Das erinnert mich so sehr an den Sommer 2004, als ich mit Rabea zusammen war, damals gerade 19, und sie sich gelegentlich darüber aufregte, ja schon so alt zu sein. :D Spätestens als sie dann im Oktober 2004 24 wurde, häufte sich das Ganze. Mal sehen, obs mir demnächst dann auch so geht. 2004. Ist irgendwie gar nicht so lange her. Und doch schon 5 Jahre.

An dieser Stelle bitte ein passendes, unmelancholisches Substitut zu "Hach, wie doch die Zeit vergeht" einfügen.

Ich habe mich auf jeden Fall sehr über die vielen lieben Glückwünsche gefreut, die bis jetzt gekommen sind, und auch wenn ich da noch ein paar erwarte, die kommen sicher auch noch. Spätestens dann, wenn um 15 Uhr die Party steigt. Wir sehen uns!

6
Jul
2009

Wenn ich ein Brasilianer wär...

...dann wäre sicherlich auch meine fußballerische Technik besser, und vor allem hätte ich einen coolen Fußballer-Künstlernamen. Naja, fast.

Laut der Website http://www.minimalsworld.net/BrazilName/brazilian.shtml wäre mein brasilianischer Künstlername (errechnet aus meinem Vor- und Nachnamen) "Blio". Mit Joni statt Jonathan wäre es "Blimo". Mit meinen kompletten vier Vornamen errechnet die Maschine "Blinho". Und wenn ich nur Jonathan Martin bei den Vornamen eingebe - das ist mein persönlicher Favorit - würde ich "Blauro" heißen. Sagt zumindest BrazilName.

2
Mai
2009

Ohne Alkohol und Zigaretten, Tag 12

Heute ist mal wieder Samstag. Und worauf ich zur Zeit so richtig gar keine Lust habe, ist meistens Samstags. Okay, letztes Wochenende (gegen Bayern)gings: Fußball gucken ohne dabei Bier zu trinken. Das Problem ist: Wenn ich kein Bier trinke, muss ich beim Fußballgucken immer rumpöbeln. Alles, was dem normalen Fußballfan erst nach Betreten des Stadions und ungefähr fünf halben Litern Hopfenblütentee über die Lippen kommt, ist bei mir nämlich abrufbereit unter Schnellwahltaste 1 im Kleinhirn gespeichert: Gängige Stadion-Gassenhauer wie "Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht!" oder "Gelbe Karte, Rote Karte, Raus die Sau!" sind quasi das Erste, was mir nüchtern beim Betrachten eines grünen Spielfeldes durch den Kopf geht. Das erzeugt immer Probleme, wenn ich Wimbledon gucke. ;)

Naja, und da hier im tiefsten Schwabaländle wohl sowieso keine Kneipe meine Schalker gegen Leverkusen in voller Länge zeigt, bleibe ich heute einfach mal zuhause. Spart auch Geld, setzt mich nicht dem Alkohol- und Tabakdunst in den einschlägigen Eck- und Fußballkneipen aus, und ist - excuse my french - sterbenslangweilig. So hatten wir aber nicht gewettet. Warum kommt mir mein Leben ohne Alkohol und Zigaretten so beschissen langweilig vor? Ernsthafte Erklärungsverusche (weil es vorher wirklich nicht allzuviel spannender gewesen sein kann, das bezweifle ich vehement) sind willkommen. Unten in der Kommentarsektion.

Und was noch viel bekloppter ist: Jetzt, wo ich nicht mehr rauche und trinke, komme ich irgendwie nur mit rauchenden, trinkenden, Party machenden (und zusätzlich hauptsächlich gutaussehenden und intelligenten) Mädels in Kontakt. Toll. Hätten die sich nicht vorher mal irgendwie zeigen können? Grmpf.

Bilanz des Kampfes gegen den inneren Schweinehund:
33 Tage, 23 Stunden, 41 Minuten keine Zigarette mehr geraucht
Seit Dienstag, 21.04., ca. 01:45 kein Alkohol mehr getrunken
logo

Semtext's Selbstdarstellung

Raps und Reflektionen, Gedanken und Spinnereien...

Information




Was nicht wert ist, gesagt zu werden, das singt man. (Pierre Augustin Baron de Beaumarchais, frz. Bühnenschriftsteller, 1732-1799)

Das hier ist schlicht, was die Überschrift sagt. Eine Selbstdarstellung. Manche würden sagen öffentliches Tagebuch im lockeren Wochenrythmus, andere wiederum Textsammlung. Mittlerweile auch Rezeptsammlung für Cocktails. Wasauchimmer.

Es ist und bleibt die Selbstdarstellung eines Hobby-Rappers, Poetry Slammers und freiberuflichen Journalisten aus Oldenburg, der von ganz mittig nach ganz oben will. Mit explosiven Texten, die wie Bomben in den Frieden fetzen. Hatte ich mal gedacht. Deswegen der Name Semtext. Wer's nicht kapiert, bitte einfach mal "Semtex" bei Wikipedia oder im Brockhaus nachschlagen.
Man kann von mir mittlerweile auch Texte korrekturlesen lassen.

.

KONTAKT
skype: semtext. (mit dem Punkt!)


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